Neben Nordrhein-Westfalen begannen am Wochenende auch in Schleswig-Holstein sowie in Teilen der Schweiz und Niederlande die Ferien. Auch viele Nachzügler aus Österreich werden im Laufe des Tages in Richtung Obere Adria aufbrechen.
Bereits die Anfahrt aus Deutschland ging nur langsam voran. Auf bis zu 30 Kilometer stockte der Verkehr auf der Autobahn Frankfurt - München (A3). Eine 20 Kilometer lange Blechlawine bildete sich dann auf der Autobahn München - Salzburg (A8) zwischen Bad Aibling und Frasdorf. Nur wenige Kilometer nach der Grenze rollten die Fahrzeuge im Salzburger Tennengau wegen einer Baustelle in Kuchl ebenfalls nur noch "stop and go".
Erster Höhepunkt des Sommers
Staupunkt Nummer eins war erneut der Tauerntunnel. Während es bereits am vergangenen Wochenende längere Wartezeiten gab, wurde an diesem Wochenende der erste Stauhöhepunkt in diesem Sommer erreicht, wie der ÖAMTC gegenüber ORF.at bestätigte.
Bereits zeitig in der Früh bildeten sich lange Autoschlangen vor dem Nordportal. Schon um 8.00 Uhr erreichten sie eine Länge von 20 Kilometern - und wuchsen stetig. Bis zu drei Stunden Wartezeit mussten die Autofahrer in Kauf nehmen.
Vom Ö3-Verkehrsservice wurde ein Ausweichen auf den Felbertauerntunnel oder bei Pongau auf die ÖBB-Tauernschleuse zwischen Böckstein und Mallnitz empfohlen. Ab den Mittagsstunden kam auch der Rückreiseverkehr in Fahrt. Um 12.40 Uhr wurde vor dem Südportal des Tauerntunnels im Lungau Blockabfertigung verhängt. Um 14.00 Uhr betrug der Rückstau drei Kilometer.
"Viel trinken und Beine vertreten"
Direkt an Ort und Stelle hat der ÖAMTC Stauberater im Einsatz, um den Autofahrern Hilfestellung zu geben. Einer von ihnen ist Jozo Djukic. Er versorgt Urlauber mit Getränken und hilft bei kleineren Pannen.
"Das größte Problem ist, dass die Autofahrer ihren Motor laufen lassen und dann die Batterie leer wird", erklärte Djukic gegenüber ORF.at. Er rät den Autofahrern, viel zu trinken, auszusteigen und sich etwas die Beine zu vertreten.
"Die Stimmung ist sehr gut"
"Einige haben sich bereits auf die Straße gelegt und ruhen sich dort aus", so Djukic. Von der Hitze sind die Autofahrer im letzten Block kurz vor dem Tunnel verschont, und auch die erhitzten Gemüter hätten sich bis dahin bereits beruhigt. "Die Stimmung ist sehr gut. So kurz vor dem Ende ist die Wut bereits verraucht."
Ungeduldige Autofahrer ließen beim ÖAMTC dennoch die Telefone heißlaufen: Sie hinterfragten die Sinnhaftigkeit der Anhaltung vor dem Tauerntunnel. "Der Nutzen dieser Regelung rechtfertigt die Maßnahme. Blockabfertigung wird ab einer Verkehrsdichte von 900 bis 1.200 Fahrzeuge verhängt.
Im Wesentlichen werden drei Ziele verfolgt: Die Staugefahr im Tunnel wird minimiert, die Unfallgefahr damit reduziert und die Luftqualität im Tunnel verbessert", erklärte eine Mitarbeiterin des ÖAMTC.
Tauerntunnel ab Juni 2011 zweiröhrig
Auch wenn es heuer die Autofahrer wenig tröstet: Ab nächstes Jahr im Juni fällt diese Engstelle weg. Dann ist der Tauerntunnel zweiröhrig zu befahren.
Verzögerungen auch auf der A2
Nicht nur in Salzburg, auch in anderen Bundesländern verursachte der Urlauberreiseverkehr am Samstag Staus und Verzögerungen. Auch auf der Südautobahn (A2) wurde der Verkehrsfluss in Richtung Süden durch eine Engstelle bei Sinabelkirchen in der Steiermark stark eingebremst. Hier stand Autofahrern nur ein Fahrstreifen zur Verfügung.
Um 6.00 Uhr reichte ein Stau laut ÖAMTC etwa zwei bis drei Kilometer weit zurück. Am Vormittag entspannte sich die Situation und der Verkehr verlief nur noch bei der Stadtgrenze von Graz wegen der Sperre der Abfahrt Puchwerk zähflüssig.
Staus auch in Oberösterreich und Kärnten
In Oberösterreich mussten die Autofahrer auf der Pyhrnautobahn (A9) zwischen Inzersdorf und Klaus (beide Bezirk Kirchdorf) bei drei bis fünf Kilometer Stau bis zu 20 Minuten warten, meldete der ARBÖ. In Kärnten mussten die Lenker auf der Tauernautobahn (A10) bei Villach in Fahrtrichtung Salzburg im fünf Kilometer langen Stau Geduld beweisen.
Probleme nach Erdrutsch
In Tirol entstand bis am Nachmittag auf der Brennerautobahn (A13) bei Gries in Fahrtrichtung Brenner ein fünf Kilometer langer Stau. In Vorarlberg bildeten sich auf der Rheintalautobahn (A14) vor dem Pfänder- und dem Citytunnel fünf bis sieben Kilometer lange Blechkolonnen. Auch die Ausweichstrecke über die B179 war überlastet, so der ARBÖ.
Schwierigkeiten gab es laut ARBÖ auch bei der Ein- bzw. Ausreise über das Kleine Deutsche Eck. Nach einem Erdrutsch bei Unwettern vor einer Woche war die Normalstrecke nicht befahrbar, bei der Umleitung über das Große Deutsche Eck gab es Wartezeiten.
Staus zu italienischen Badeorten
Wer durch Österreich durch ist, muss in Richtung Süden aber mit weiteren Behinderungen rechnen. So ist auf der Strecke Villach - Udine immer wieder mit Problemen zu rechnen. Auf den Ausfahrten zu den beliebten italienischen Badeorten kommt es regelmäßig zu langen Staus.
In Richtung Slowenien und Kroatien ist in Kärnten der Karawankentunnel eine potenzielle Problemstelle, in Slowenien endet die Autobahn rund 20 Kilometer vor der Grenze zu Kroatien und mündet in eine Schnellstraße, was regelmäßig zu Verkehrsproblemen führt.
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