Chance für Mutter: Saisonarbeit

Kinder könnten schon nächstes Schuljahr wieder in Österreich absolvieren.
Auch wenn die kosovarische Familie Zogaj Österreich nun verlassen muss, bedeutet das nicht, dass es für Arigona, Albin, Albona und Nurie Zogaj ein Abschied für immer ist. Bei gutem Willen der Behörden wäre es sogar möglich, dass die Familie bereits im Herbst wieder vereint in Oberösterreich sein wird. Der Hebel dafür wären Schülervisa bei den Kindern, bei Mutter Nurie Zogaj eine Beschäftigung als Saisonarbeitskraft.

Grundsätzlich müsste der Antrag auf einen Aufenthaltstitel als Schüler im Kosovo bei den österreichischen Vertretungsbehörden eingebracht werden. Dafür, dass er auch angenommen wird, sind einige Voraussetzungen zu erfüllen.

Einverständnis der Schule und Bürge nötig
Unter anderem muss sich die Schule bereiterklären, die Kinder wieder aufzunehmen. Weiters braucht es einen Bürgen, der die Lebenshaltungskosten für sich und den Schützling zu tragen imstande ist, was ein Einkommen von rund 1.500 Euro netto nötig macht. Zudem muss die Sorgerechtsfrage für die beiden minderjährigen Kinder geklärt sein, also die Zuständigkeit vom mittlerweile von der Familie getrennten Vater zur Mutter wandern.

Sollte die Botschaft die Voraussetzungen erfüllt sehen, wird die zuständige Bezirkshauptmannschaft in Österreich informiert. Diese prüft dann nochmals, und im Fall eines positiven Bescheids wird die Botschaft im Kosovo quasi angewiesen, den Kindern die Einreise zu ermöglichen, um ihren Aufenthaltstitel abholen und dann im Land bleiben zu können. Dieses behördliche Verfahren könnte an sich so rasch gehen, dass die Zogaj-Geschwister ins Schuljahr einsteigen können, ohne ein Jahr zu verlieren.

Schwierigere Bedingungen für Mutter
Etwas schwieriger gestaltet sich die Rückkehr für Mutter Nurie, für die es im Wesentlichen nur die Chance gibt, über das Saisonarbeiterkontingent nach Österreich zu kommen. Leicht ist auch das nicht, weil eigentlich bei der Vergabe dieser Plätze diverse andere Gruppen - in Österreich lebende Arbeitslose, Bürger "neuer EU-Staaten", Asylwerber - bevorzugt sind.

Nurie Zogajs Hoffnung beruht darauf, dass ihr ehemaliger Arbeitgeber sie - wie angekündigt - explizit beim AMS anfordert. Dieses kann dann, wenn noch Quotenplätze frei sind und keine anderen "privilegierten" Bewerber vorhanden sind, der fünffachen Mutter den Job zuweisen und damit ihre Wiedereinreise nach Österreich ermöglichen.

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