Seit vergangener Woche würden iranische Flugzeuge in den genannten Ländern nicht mehr aufgetankt, zitierte die iranische Nachrichtenagentur Isna am Montag die Gewerkschaft der iranischen Fluggesellschaften.
Iranische Fluglinien bekommen "Probleme"
Infolge der Maßnahmen hätten die staatliche Fluggesellschaft Iran Air und die private iranische Airline Mahan "Probleme" bekommen, so der Sekretär des Verbandes iranischer Fluggesellschaften, Mehdi Alidschari.
Der Sprecher des Auswärtigen Ausschusses des iranischen Parlaments, Kasem Dschalali, sagte laut Presseberichten, die Weigerung, zivile Flugzeuge aufzutanken, sei "eine unmenschliche Handlung" und widerspreche internationalen Regeln.
Vertrag mit BP ausgelaufen
Der "Financial Times Deutschland" ("FTD", Dienstag-Ausgabe) zufolge ließ der Energiekonzern BP den Vertrag mit Iran Air Ende Juni fristgerecht auslaufen. Dabei sollen die verschärften US-Sanktionen eine Rolle gespielt haben. Betroffen davon sei auch der Flughafen Hamburg.
Dort habe eine Maschine der Iran Air am Sonntag kein Kerosin erhalten und habe deshalb nach Wien ausweichen müssen. Der "FTD" zufolge liefern aber der französische Mineralölkonzern Total und der kuwaitische Konzern Q8 weiterhin an iranische Flugzeuge.
Deutschland weist Vorwürfe zurück
Die deutsche Bundesregierung wies am Montag Berichte aus Teheran zurück, dass das Auftanken iranischer Passagierflugzeuge in Deutschland verboten worden sei.
Die Betankung iranischer Airlines sei weder nach den geltenden Sanktionsbeschlüssen der Vereinten Nationen (UNO) noch nach der EU-Iran-Embargo-Verordnung verboten.
Planmäßige Starts in Köln und Frankfurt
Am Montagmittag sei eine Maschine von Iran Air planmäßig betankt aus Frankfurt gestartet. Auch der Flughafen Köln teilte am Montag mit, Flugzeuge aus dem Iran würden mit Treibstoff versorgt und könnten starten.
Der Chef von Iran Air Deutschland, Muhammed Rajani, sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Vorwürfe aus dem Iran seien "nicht korrekt". Alle von deutschen Flughäfen aus startenden Maschinen von Iran Air seien aufgetankt worden und hätten planmäßig fliegen können.
Kein Embargo in Abu Dhabi
Auch die Flughafengesellschaft in Abu Dhabi, der Hauptstadt der VAE, widersprach den iranischen Angaben. Abu Dhabi Airports stelle iranischen Passagiermaschinen weiterhin Sprit zur Verfügung.
In Dubai wies ein Flughafensprecher die Vorwürfe aus dem Iran ebenfalls zurück. Iranische Flugzeuge würden weiterhin Treibstoff erhalten. Ein Sprecher der britischen Regierung sagte, er habe derzeit keine Kenntnis über Fälle, in denen jemandem Flugbenzin verweigert worden sei.
Iran droht mit Gegenmaßnahmen
Der Sprecher des Auswärtigen Ausschusses des iranischen Parlaments warnte am Montag, dass Iran den Fluglinien Deutschlands (Lufthansa), Großbritanniens und der VAE die Treibstoffversorgung ebenfalls verweigern würde.
Das sei das Recht des Irans, besonders da solche Maßnahmen nicht mehr der iranischen Regierung gälten, sondern den Menschen des Landes.
Neue USA-Sanktionen seit Donnerstag
Dem Iran wird vorgeworfen, unter dem Deckmantel der Stromerzeugung an Atomwaffen zu arbeiten. Die Führung in Teheran bestreitet das. Um den Druck auf den Iran zu erhöhen, setzten die USA am Donnerstag neue Sanktionen in Kraft.
Links: