In mehreren US-Medien wurde bereits der Verdacht geäußert, dass auf verschmutzten Strandabschnitten das angeschwemmte Öl nicht entfernt, sondern lediglich mit sauberem Sand übertüncht worden sei.
Teerklumpen unter Sandschicht
Von einer Sandschicht, unter der sich Öl und Teerklumpen befänden, berichtete das Online-Nachrichtenportal Huffington Post.
Aufgedeckt habe das der freie Journalist C. S. Muncy, der vor Ort über die Reinigungsarbeiten berichtet. Von Muncy stammen auch jene Bilder und Videos, die die neuen Vorwürfe gegen BP untermauern sollen.
"Sieht so aus, als ob hier aufgeschüttet wurde"
Muncy berichtete von hektischen Arbeiten an einem zunächst mit Öl und Teer verschmutzten Strand auf der Grand Isle vor dem US-Bundesstaat Louisiana.
Am Folgetag sei von den Spuren der Ölpest zwar weit weniger zu sehen gewesen, gleichzeitig habe er sich aber über die Konsistenz des Sands gewundert. "Es sieht so aus, als ob hier aufgeschüttet wurde", sagte Muncy laut Huffington Post.
Bannmeile für Journalisten
Das Online-Portal NewOrleans.com erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass es schwer nachvollziehbar sei, was sich bei den Reinigungsarbeiten tatsächlich abspiele. Auch Journalisten sei es nahezu unmöglich, sich unbeaufsichtigt ein Bild von der Lage zu machen.
Verschärft werde das in Zukunft durch eine kürzlich von der US-Küstenwache eingeführte Bannmeile, die es Reportern untersagt, sich den Reinigungsarbeiten auf mehr als 65 Fuß (rund 20 Meter) zu nähern.
Das Video von Muncy dürfte somit bis auf Weiteres das letzte gewesen sein, berichtete NewOrleans.com unter Verweis auf drohende Strafen von bis zu 40.000 Dollar (rund 31.800 Euro).
Sauberer Strand für Joe Biden
Ungeachtet dessen dürften die Berichte für BP mehr als unangenehm sein. Ausgerechnet auf der Grand Isle hatte der Konzern erst im Juni vor prominentem Publikum einen gesäuberten Strand als ersten Erfolg im Kampf gegen die Ölpest präsentiert.
Demnach war zu diesem Zeitpunkt unter anderen US-Vizepräsident Joe Biden vor Ort, der zusammen mit dem Gouverneur von Lousiana, Bobby Jindal, und der Heimatschutzministerin Janet Napolitano das Gebiet mit dem Hubschrauber überflog.
"Show mit Ponys und Ballons"
Laut Huffington Post wird BP vorgeworfen, eine "Show mit Ponys und Ballons" zu veranstalten. So seien bei Besuchen von Regierungsvertretern, Kongressabgeordneten und Co. sämtliche verfügbaren Aufräumteams im Einsatz. Mit Abreise der Politprominenz würden allerdings auch die meisten Arbeiter wieder abgezogen.
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