Auftakt zum Stausommer

In diesem Sommer drohen österreichweit wieder bis zu 550 Staus.
Am Freitag starten mit Wien, Niederösterreich und Burgenland die ersten drei Bundesländer in die Sommerferien. Gleichzeitig mit Ostösterreich beginnen zudem in einigen Teilen Deutschlands, Skandinaviens, Frankreichs, in Tschechien und der Slowakei die Sommerferien. Verkehrsstaus sind damit programmiert. Aber auch wer es allen Widrigkeiten zum Trotz über die heimischen Autobahnen bis an die Landesgrenzen geschafft hat, hat damit noch längst nicht das Schlimmste überstanden. Denn quer durch Europa von den Niederlanden bis an die Adriaküste wartet eine Reihe von Staufallen auf die Autofahrer.

©Bild: Graphi-Ogre/ORF.at (Montage)
©Bild: Graphi-Ogre/ORF.at (Montage)

Erste Reisewelle aus dem Osten Im Osten erwarten die Verkehrsbeobachter von ÖAMTC und ARBÖ für den Freitag ab der Mittagszeit Staus auf den Wiener Stadtausfahrten und auf der Südautobahn (A2) vor den Baustellen bei Baden und Wiener Neustadt.

Am Samstag wird dann die erste große Welle an Sommerurlaubern von Ostösterreich in Richtung Süden erwartet. Für zusätzliches Verkehrsaufkommen sorgt der Ferienbeginn in den Nachbarländern Slowakei und Tschechien.

Viele Baustellen in Salzburg
Das eigentliche Nadelöhr in Österreich bleibt aber auch in diesem Jahr die Tauernautobahn (A10). Vor allem auf der Salzburger Seite sorgt heuer eine Reihe von Baustellen ab Kuchl für zusätzliche Verkehrsverzögerungen, sagte Heimo Gülcher vom ÖAMTC gegenüber ORF.at. "Eine kleine Panne, und der Verkehr kann komplett zusammenbrechen", warnte auch ÖAMTC-Stauberater Andreas Stadler.

"Meiste Staus erst ab Mitte Juli"
Neben drei deutschen Bundeländern fangen auch in Teilen Belgiens und der Niederlande am Samstag die Ferien an, was auch in Westösterreich auf der Inntal- (A12) und Brennerautobahn (A13) den Auftakt zum Stausommer bedeutet. "Die längsten Staus sind jedoch erst ab Mitte Juli bis Mitte August zu erwarten", so Gülcher. Nicht alle würden sofort am ersten Ferientag losfahren.

550 Staus im Vorjahr
Im Vorjahr wurden auf den heimischen Straßen insgesamt 550 Staus mit einer Mindestlänge von 1,5 Kilometern registriert. Das entspricht den Zahlen der letzten vier Jahre. In diesem Jahr dürften es ähnlich viele werden, schätzt Gülcher. Genaue Schätzungen gebe es nicht, denn bei rund der Hälfte der Staus seien nicht Baustellen die Verursacher, sondern Unfälle, so Gülcher.

Staus zu italienischen Badeorten
Wer durch Österreich durch ist, muss in Richtung Süden aber mit weiteren Behinderungen rechnen. So ist auf der Strecke Villach - Udine immer wieder mit Problemen zu rechnen. Auf den Ausfahrten zu den beliebten italienischen Badeorten kommt es regelmäßig zu langen Staus.

In Richtung Slowenien und Kroatien ist in Kärnten der Karawankentunnel eine potenzielle Problemstelle, in Slowenien endet die Autobahn rund 20 Kilometer vor der Grenze zu Kroatien und mündet in eine Schnellstraße, was regelmäßig zu Verkehrsproblemen führt.

Luxemburg großräumig umfahren
Nach Westen drohen in der Schweiz auf der San-Bernardino-Route und auf den Strecken St. Gallen - Zürich - Bern Staus. Östlich von Luxemburg wird der Howald-Tunnel saniert. Urlauber, für die Luxemburg nur ein Transitland darstellt, sollten das Großherzogtum umfahren. In Frankreich kommt es vor allem auf der A8 von Monaco nach Aix-en-Provence und auf der A6 von Dijon nach Lyon zu Problemen.

D: 419 Baustellen auf Autobahnen
In Deutschland gelten zwar an den Reisewochenenden im Sommer Lkw-Fahrverbote, dennoch drohen im ganzen Land Verzögerungen durch Baustellen. Derzeit wird an 419 Autobahnstellen mit einer Gesamtlänge von 1.579 Kilometern gebaut, teilte der Auto Club Europa (ACE) in Stuttgart mit. Am stärksten betroffen sei dabei die A40 im Ruhrgebiet, wo auf 75 Prozent der Streckenlänge gearbeitet wird.

Von Tour de France bis Roskilde
Zu den Schulferien kommt noch eine Reihe von Veranstaltungen, die sich am ersten Juli-Wochenende zusätzlich auf den Verkehr auswirken können. Wer an die Ostsee reisen will, muss wegen der Warnemünder Woche mit verstärktem Verkehrsaufkommen rechnen. In Hannover beginnt am Freitag das größte Schützenfest der Welt, in den Niederlanden startet am Samstag die Tour de France. Und in Dänemark lockt das Musikfestival Roskilde noch bis Sonntag bis zu 75.000 Rockfans an.

Links: