Die Marken adessa und Schöps verschwanden im Vorjahr vom österreichischen Markt. "Jede Krise zieht auch eine Marktbereinigung nach sich", so der Standortexperte der RegioPlan Consulting, Michael Oberweger. Gerade für kleinere und kränkelnde Marken, die auch Standortprobleme hätten, könnten wirtschaftlich schwache Jahre das Aus bedeuten.
Fussl expandierte deutlich
Kräftig expandiert hat dafür Fussl, der zum Nutznießer der frei gewordenen Flächen wurde, seine Verkaufsfläche im Vorjahr um fast 20 Prozent deutlich ausdehnte und damit den Sprung unter die Top Ten schaffte. Einige der frei gewordenen Flächen übernahmen auch die Marktteilnehmer Bonita, Esprit und s.Oliver.
Als neue Marke trat heuer zu Jahresbeginn das deutsche Modehaus Van Graaf in den heimischen Markt ein. Weitere Labels stehen laut RegioPlan knapp vor einem Österreich-Start, so etwa die britische Kaufhauskette Debenhams, das Mailänder Kaufhaus UPIM, die zur Inditex-Gruppe gehörenden Linien Massimo Dutti und Pull & Bear. Das Problem sei hierzulande die knappe Auswahl an guten Standorten in A-Lagen, so RegioPlan.
C&A, P&C, Kik und Vögele hinter H&M
Den rund 4,5 Mrd. Euro schweren Bekleidungseinzelhandelsmarkt teilen sich rund 50 Ketten sowie etliche kleine Marktteilnehmer mit weniger als fünf Standorten auf. Marktanteilsführer ist laut Branchenreport Bekleidungshandel in Österreich Hennes & Mauritz (H&M). Dahinter rangieren C&A, Peek & Cloppenburg (P&C), Kik und Vögele. Diese Großen hielten 2009 einen Marktanteil von fast 50 Prozent.
Verkaufsflächen werden größer
Die Zahl der Modegeschäfte in Österreich verringerte sich besonders stark nach der Krise 2001 - gab es damals noch rund 6.400 Shops, waren es Ende 2009 nur noch knapp über 5.800. Der Trend geht hin zu weniger Geschäften mit größeren Flächen: Zwischen 2001 und 2008 stieg die Verkaufsfläche in der Branche von 1,45 auf 1,66 Mio. Quadratmeter. Im Vorjahr ging sie auf 1,65 Mio. Quadratmeter leicht zurück.
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