Dann soll die "Endeavour" noch einmal die Internationale Raumstation (ISS) mit Material versorgen, wie die NASA zuletzt mitteilte.
25 Jahre Shuttle-Geschichte zu Ende
Die "Endeavour" soll u. a. ein Spektrometer zur Untersuchung der kosmischen Strahlung auf die ISS bringen. Zuletzt transportierte die "Atlantis" auf ihrem höchstwahrscheinlich letzten Flug ein russisches Forschungsmodul ins All.
Der letzte Lastenflug mit der "Discovery" ist für September vorgesehen. Die letzten Flüge ziehen einen Strich unter fast ein Vierteljahrhundert Shuttle-Geschichte.
Nur noch per Sojus erreichbar
Danach ist die ISS für mehrere Jahre nur noch mit russischen "Sojus"-Kapseln zu erreichen. Daher sollen vor der "Pensionierung" der Raumfähren noch so viele schwere und große Ersatzteile und Instrumente wie möglich ins All geschafft werden.
Anders als die Shuttles können die "Sojus"-Transporter kaum große Lasten transportieren. Was mit den ausgemusterten US-Raumfähren geschieht, ist bisher unklar.
Suche nach der "Mehrweg-Lösung"
Ursprünglich wurden die Spaceshuttles von der NASA entwickelt, um Raumflüge durch mehrfach verwertbare Raumtransporter anstelle von Trägerraketen billiger zu machen. Die Kostenkalkulationen für die Flotte wurden allerdings stetig deutlich überschritten, von der Entwicklung über den Jungfernflug bis zum Normalbetrieb.
Erfolgsgeschichte und Rückschläge
Die Vorentwicklungsphase hatte bereits in den 60er Jahren begonnen, endgültig startete das Projekt Spaceshuttle 1972. Es dauerte weitere Jahre, bis die erste Raumfähre, die "Columbia", 1981 vom Kennedy Space Center im US-Bundesstaat Florida abhob. Insgesamt wurden sechs Shuttles gebaut.
Kosten stiegen kontinuierlich
Schon beim Erstflug lagen die Kosten bei 35 Mio. Dollar (über 28 Mio. Euro), für den Flug der 1986 beim Start explodierten "Challenger" waren bereits 110 Mio. Dollar veranschlagt. Der jüngste Orbiter, die 1992 in Dienst gestellte "Endeavour", kostete bereits 2,8 Mrd. Dollar, jeder Start fast 500 Millionen.
Allein die Generalüberholung des Shuttle-Programms zur Verbesserung der Sicherheit nach dem "Columbia"-Unglück hatte die NASA 1,5 Mrd. Dollar gekostet. Die Shuttles gelten trotz zweier tödlicher Zwischenfälle als eines der erfolgreichsten, aber auch teuersten Projekte in der bisherigen Geschichte der Raumfahrt.
Bis zu Mach 25 im All
Als Schwachstelle an den Raumfähren galten deren Hitzeschutzkacheln, die die Shuttles vor den beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre durch Reibung mit Luftmolekülen entstehenden extremen Temperaturen schützen.
Nach einem Schaden an dem Schild kam es am 1. Februar 2003 zur "Columbia"-Katastrophe: Das Shuttle brach bei rund 18-facher Schallgeschwindigkeit (über 20.000 km/h) in einer Höhe von rund 60 Kilometern über Texas auseinander.
Enorme Belastung durch Hitze
Im Weltraum sind die Shuttles mit rund 25-facher Schallgeschwindigkeit, etwa 30.000 km/h, unterwegs. Beim Abstieg verlangsamt sich das Shuttle durch die Reibung mit der immer dichter werdenden Lufthülle auf rund vierfache Schallgeschwindigkeit. Die restliche Verzögerung bis auf Unterschallgeschwindigkeit bei der Landung wird von Bremstriebwerken und Fallschirmen erreicht.
Beim Eintritt in die Atmosphäre entstehen Temperaturen von bis zu 1.600 Grad. Mittlerweile ist klar, dass eine allfällige neue Generation von Raumgleitern keine Keramik-Hitzekacheln mehr haben wird. Die Planungen gehen in Richtung widerstandsfähiger Kohlefaser-Verbundstoffe.
Links: