So sind laut der "LA Times" Fischer, die von BP angeheuert wurden, die Strände von den angeschwemmten Ölmassen zu reinigen, nur unzureichend bis gar nicht ausgerüstet worden.
Von Schwindelgefühlen bis Übelkeit
Die Folgen: Die Hilfskräfte erkrankten aufgrund der Reinigungsarbeiten an den mit Öl und Mitteln, die eine weitere Verschmutzung verhindern sollten, verseuchten Küstengebieten.
Die Fischer berichteten in der Zeitung von heftigen Kopfschmerzen, Schwindelgefühlen, Übelkeit und Atemnot. Mittlerweile wurden im US-Bundesstaat Louisiana alle 125 an den Reinigungsarbeiten beteiligten Fischerboote zurückbeordert, weil einige Besatzungsmitglieder krank geworden waren.
Heftige Kopfschmerzen binnen Sekunden
So berichtet etwa der Fischer George Jackson in der Zeitung, dass er den Reinigungsjob nur annahm, weil Fischen durch die Ölpest unmöglich wurde. Beim Anbringen von Ölsperren brannten ihm plötzlich wegen einer auf dem Wasser schwimmenden schwarzen Flüssigkeit die Augen.
Auf etwas Ähnliches sei er noch nie gestoßen, so Jackson weiter. Innerhalb von Sekunden habe er stechende Kopfschmerzen bekommen und sich fast übergeben müssen.
Gefahren in Kurs erklärt bekommen
Wie auch andere Reinigungsarbeiter musste Jackson einen Kurs besuchen. Dort wurde erklärt, man solle keine ölverseuchten Abfälle angreifen.
Nie Schutzkleidung bekommen
Die Arbeiter wurden allerdings nie mit Schutzkleidung oder Ähnlichem ausgestattet. Laut der Zeitung bekamen sie nicht einmal Handschuhe ausgehändigt. Er habe einfach, wie alle anderen auch, seine normale Kleidung getragen, so Jackson.
Vonseiten BPs sei ihnen erklärt worden, dass man sich keine Sorgen wegen des Öls machen solle. "Wir haben nicht einmal Handschuhe bekommen", erklärte Jackson der Zeitung.
Ministerium versprach Änderung
David Michaels vom US-Arbeitsministerium prüfte die Bedingungen der Hilfskräfte nach. Er sicherte daraufhin zu, dass die Regierung für die Sicherheit der Arbeiter in dem verseuchten Gebiet sorgen werde. Passiert ist das allerdings offenbar bisher nicht.
Im US-Bundesstaat Louisiana, dessen Küstenstreifen auf Hunderten Kilometern von der Ölpest betroffen ist, warnte das zuständige Gesundheitsamt die Helfer davor, "Hautkontakt und Kontakt mit den Schleimhäuten durch Schutzkleidung, Atemschutz, Handschuhe und Arbeitsschuhe" zu vermeiden.
Schockierende Luftdaten
Die US-Umweltschutzbehörde überwacht die Luftgüte in der Küstenlinie. Das Ergebnis kam einem Schock gleich: 80 Kilometer vom Bohrloch entfernt wurden Petroleumdämpfe ausgemacht, die stark genug sind, Übelkeit hervorzurufen. Die Behörde spricht von einer ernsten Gefahr für Mensch und Tier.
Warnung für Küstenbewohner
Die Website der Behörde warnte die Küstenbewohner vor gesundheitlichen Schäden. "Einige der Chemikalien können kurzfristige Effekte wie Kopfweh und Reizung der Augen, der Nase und des Halses sowie Brechreiz hervorrufen."
Hohe Dunkelziffer vermutet
Einige Fischer vermuten, dass die auftretenden Gesundheitsprobleme unter den Tisch gekehrt werden. Durch die Ölpest ist die kommerzielle Fischerei so gut wie zum Erliegen gekommen. Und viele der deshalb um ihre Arbeit Gebrachten seien nun froh über eine Beschäftigung bei der Ölpest-Reinigung, zitiert die Zeitung Betroffene.
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