Erste Pritzkerpreisträgerin

Weil ihre Entwürfe oft zu kühn waren, konnte Hadid lange kein Projekt realisieren.
Zaha Hadid wurde 1950 in Bagdad geboren. Schon als Kind soll sie ihr Kinderzimmer selbst entworfen haben, nach dessen Vorbild ein Tischler viele weitere Kinderzimmer in Bagdad angefertigt haben soll.

Nach ihrer Schulzeit in englischen und Schweizer Internaten studierte sie von 1972 bis 1977 Architektur in London. Nach drei Jahren als Mitarbeiterin in einem Architekturbüro gründete sie 1980 gemeinsam mit dem deutschen Architekten Patrik Schumacher ihre eigene Firma.

Hadid galt als Theoriegenie
Lange Zeit galt Hadid als reines Theoriegenie. Weil ihre Entwürfe zwar aufsehenerregend, aber für viele Bauherren zu kühn waren, konnte sie lange Zeit kaum ein Projekt über das Planungsstadium hinaus entwickeln.

Ihr erster großer realisierter Bau, das 1993 erbaute Vitra-Feuerwehrhaus in Weil am Rhein, sorgte gleich für Furore in der Architekturszene. Es folgten Entwürfe und Aufträge auf der ganzen Welt.

Möbel und Messepavillons
Hadids Architekturbüro ist heute auch im Bereich Design tätig und realisiert unter anderem Möbelentwürfe, Inneneinrichtungen, Messepavillons, Ausstellungsgestaltungen und Gebrauchsgegenstände.

Ihre architektonischen Vorbilder sind vor allem die russischen Suprematisten und Konstruktivisten wie Kasimir Malewitsch und El Lissitzky. Demgegenüber hält sie die postmoderne Architektur für eine intellektuelle Katastrophe.

Gegen den Auflagepunkt
Hadids Arbeiten scheinen nach Ansicht von Beobachtern dem Credo von Malewitsch zu folgen: "Wir können nur dann Raum wahrnehmen, wenn wir uns von der Erde loslösen, wenn der Auflagepunkt verschwindet."

Sie wurde 2004 als erste Frau mit dem wichtigstem Architekturpreis - dem Pritzkerpreis - ausgezeichnet. 2009 erhielt sie die japanische Praemium-Imperiale-Auszeichnung, und im April 2010 wählte das US-Magazin "Time" Hadid auf den ersten Platz der hundert wichtigsten Menschen in der Kategorie "Denker".

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