Die Plattform, an der BP einen Anteil von 56 Prozent hält, ist mit einer Fördermenge von täglich 200.000 Barrel Öl eine der größten Ölförderanlagen der USA.
Mitschuld der US-Regierung eingeräumt
Salazar räumte unterdessen eine Mitverantwortung der US-Regierung für die Ölkatastrophe nach dem Untergang der BP-Plattform "Deepwater Horizon" vor einem Monat ein. Das Innenministerium und die ihm unterstellte Abteilung für die Ausbeutung der Bodenschätze seien mitverantwortlich, sagte der Minister.
"In diesem Haus muss saubergemacht werden", fügte er hinzu. Seit dem Untergang der Plattform strömen jeden Tag Hunderttausende Liter Öl ins Meer und bedrohen die empfindlichen Ökosysteme an den Küsten mehrerer Bundesstaaten.
In seinem ersten Auftritt vor dem Parlament seit dem Untergang der "Deepwater Horizon" am 20. April versprach der Minister, die ihm unterstellte Aufsichtsbehörde, das Mineral Management Service (MMS), solle mehr Kompetenzen erhalten, besser ausgestattet und unabhängiger werden.
Erster Rücktritt
Der für die Kontrolle der Tiefseebohrungen zuständige MMS-Abteilungsleiter Chris Oynes trat inzwischen zurück. Vorausgegangen war dem Schritt scharfe Kritik von Präsident Barack Obama an der seiner Ansicht nach zu engen, "behaglichen" Beziehung zwischen der Behörde und der Ölindustrie.
Obama hatte bereits zuvor eine Reform der Behörden angekündigt, die für die Ölförderung verantwortlich sind, und betonte sichtlich verärgert, dass er "Verantwortungslosigkeit" nicht mehr tolerieren werde.
Kritik an schlampiger Behörde
Obama kritisierte zudem, dass die zum Innenministerium gehörende MMS Bohrgenehmigungen erteilt hatte, ohne dass vorgeschriebene Untersuchungen über die möglichen Umweltfolgen unternommen wurden.
Außerdem ließ die Behörde Sicherheitsinspektionen auf den Bohrplattformen von den Ölunternehmen selbst machen. Oynes war nach Angaben der Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg seit 2007 für die Kontrolle der Tiefseebohrungen zuständig.
Unabhängige Kommission angekündigt
Wie weiter bekanntwurde, will Obama eine unabhängige Kommission zur Untersuchung des Ölunfalls einsetzen - ähnlich jenen Gremien, die nach der Explosion des Spaceshuttle "Challenger" 1986 und dem Atomunfall von Harrisburg 1979 Nachforschungen anstellten. Eine entsprechende Anordnung werde in Kürze erwartet, berichteten die "Washington Post" und der Sender CNN am Montag unter Berufung auf einen Regierungsbeamten.
Im Kongress beschäftigt sich bereits eine Reihe von Ausschüssen mit den Ursachen und Hintergründen der Explosion der Ölplattform "Deepwater Horizon" vor vier Wochen und den dramatischen Folgen der dadurch ausgelösten Ölpest. Am Montag sagte Heimatschutzministerin Janet Napolitano vor einem Senatsgremium aus und verteidigte dabei die Regierungsmaßnahmen seit Beginn der Katastrophe.
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