Physiker, Ingenieure, Geologen und andere Experten berieten derzeit in der BP-Zentrale im texanischen Houston darüber, wie das Problem zu lösen sei, sagte US-Energieminister Steven Chu am Mittwoch (Ortszeit).
"Intellektuelle Lokomotive"
"Die intellektuelle Lokomotive dieses Landes" sei im Einsatz, sagte Chu, selbst Nobelpreisträger in Physik, und fügte ohne weitere Details hinzu: "Wir machen Fortschritte."
Die Wissenschaftler sollen die vom britischen Ölkonzern BP unternommenen Versuche neu bewerten und mögliche Alternativen vorschlagen. Zudem sollen sie so viele Informationen wie möglich über die Katastrophe sammeln, um ein solches Desaster in Zukunft zu vermeiden.
Ölteppich 15 Kilometer vor Festland
An der Küste des US-Staates Louisiana wurden neue Ölklumpen angeschwemmt. An einem Strand des Ortes South Pass etwa 50 Kilometer südlich von New Orleans an der Mündung des Mississippi seien "klebrige und dunkle" Ölklumpen entdeckt worden, teilte das Ministerium für Fischerei und Umwelt am Mittwoch (Ortszeit) mit.
Die Behörden sperrten den Zugang zu den betroffenen Küstenstreifen, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. In der Luft hing ein leichter Ölgeruch.
Der riesige Ölteppich, der nach der Explosion der Ölplattform "Deepwater Horizon" im Golf von Mexiko entstanden war, befand sich am Mittwoch nur noch etwa 15 Kilometer vom Festland entfernt. Nach letzten Schätzungen der staatlichen Ozean- und Klimabehörde (NOAA) dürfte der Teppich am Samstag das Festland erreichen.
Ölpest bis nach Mexiko?
Unterdessen befürchtet die mexikanische Regierung eine Ausbreitung der Ölpest bis an ihre Küste. Wirbelstürme könnten den Ölteppich vor der Südküste der USA bis nach Mexiko treiben, sagte Umweltminister Juan Rafael Elvira Quesada am Mittwoch (Ortszeit) mit Blick auf die am 1. Juni beginnende Hurrikansaison.
Die Bohrinsel "Deepwater Horizon" war am 20. April im Golf von Mexiko explodiert, dabei kamen elf Arbeiter ums Leben. Zwei Tage später sank die Plattform, seither strömen täglich schätzungsweise 800.000 Liter Öl aus und bedrohen die Küstengebiete mehrerer Bundesstaaten im Süden der USA.
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