Größere Eruptionen kommen selten vor, dennoch gelten weltweit - nach unterschiedlicher Definition - zumindest 550 Vulkane als aktiv. Jährlich brechen zumindest 60 von ihnen aus. In diesem Jahr gaben bereits der Mayon (Philippinen), Piton de la Fournaise (La Reunion), Tungurahua (Ecuador), Turrialba (Costa Rica) und der Soufriere Hills (Montserrat) deutliche Lebenszeichen von sich.
Glutwolken, Ascheregen, Lavaströme
Mit Ausnahme seltener großer Meteoriteneinschläge gibt es kaum Naturereignisse, die derart weite Gebiete mit vergleichbarer Intensität verwüsten können wie Vulkane. Direkte Folgen sind Lava- und Schlammströme, Glutwolken und Ascheeruptionen.
Spätere Folgen sind - je nach Stärke der Eruptionen - längerfristige Klimaveränderungen durch Partikel in der Atmosphäre.
Größere Ausbrüche liegen länger zurück
Nennenswerte Schäden verursachte unter anderem 1991 - nach 611-jähriger Ruhezeit - die Eruption des Pinatubo auf den Philippinen und des Tavarvur 1993 in Papua-Neuguinea. Die versicherten Schäden lagen jeweils bei mehreren zehn Millionen Dollar. Ein Ascheregen des italienischen Ätna verursachte laut Daten des deutschen Rückversicherers Munich Re einen Schaden von rund 800 Millionen Euro.
Millionenstädte im Einzugsgebiet
Weltweit gelten zahlreiche Städte als vulkangefährdet. In ihrem Einzugsgebiet leben mehrere hundert Millionen Menschen. Betroffen sind Auckland in Neuseeland, Tokio, Kyoto und Yokohama in Japan. Bei der letzten Eruption des Fujijama im Jahr 1707 regnete es zwei Wochen lang Asche auf die 100 Kilometer entfernte Metropole Tokio. In Italien ist durch den Vesuv Neapel gefährdet und durch den Ätna - Europas größten Vulkan - Sizilien.
Pinatubo: Temperaturen gingen zurück
Große Vulkanausbrüche wirken sich nicht nur regional aus, sondern beeinflussen das globale Klima. So nehmen die Temperaturen ab. Nach einem Ausbruch entstehen Aerosolschichten, die einen Teil der Sonnenstrahlung zurück ins All reflektieren.
1992 - ein Jahr nach dem Ausbruch des Pinatubo - fiel die Temperatur weltweit im Schnitt um ein halbes Grad Celsius.
Alle 50 Jahre?
Einen Vulkanausbruch wie zuletzt den in Island, der für Tage den Flugverkehr in Europa lahmgelegt hatte, halten Klimaforscher im Durchschnitt alle 50 Jahre für möglich. In Europa gebe es reichlich Vulkane, vor allem in Island, erklärte Peter Höppe, Leiter der Abteilung Klimaforschung bei Munich Re vor kurzem gegenüber dem deutschen "Tagesspiegel". "Aber auch der Ätna und der Vesuv könnten ausbrechen."
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