Am Samstagabend wurde die Aschewolke im Süden Frankreichs erwartet, wie der französische Wetterdienst mitteilte.
Ausbreitung bis Italien möglich
Nach einer Prognose des Meteorologischen Institutes in London könnte sich die Aschewolke bis zum Sonntag über den Norden Spaniens hinaus nach Osten in Richtung Mittelmeer und gar bis an die Westküste Italiens ausbreiten. In den nächsten Tagen müssten Passagiere immer wieder mit Störungen rechnen, warnte auch die irische Luftfahrtbehörde IAA.
Spanien: Fast 700 Flüge fielen aus
In Spanien wurden am Samstag wegen der Aschewolke 19 Flughäfen gesperrt und 673 Flüge abgesagt. Die Sperre des Flughafen Barcelona sorgte vor allem bei Formel-Eins-Fans für Ärger. Viele mussten ihre Anreise zum Großen Preis von Spanien, der am Sonntag ausgetragen wird, verschieben.
Nach Auskunft der Eurocontrol sollten die Sperrungen mindestens bis 20.00 Uhr aufrechterhalten bleiben. Insgesamt waren in Spanien für Samstag ursprünglich 4.974 Flüge geplant.
Passagiere mit Bussen befördert
Die größte spanische Fluggesellschaft Iberia beförderte einen Teil der Fluggäste mit Bussen.
Nach Angaben des Unternehmens wurde damit gerechnet, dass die Flughäfen in Nordspanien am Sonntag wieder geöffnet werden können.
Verspätungen bei Transatlantikflügen
In Portugal fand vor allem der Transatlantik-Flugverkehr nur eingeschränkt statt. Wie die portugiesische Luftfahrtbehörde (NAV) mitteilte, gelten die stärksten Einschränkungen für die neun Azoren-Inseln: Deren sechs Flughäfen würden im Verlauf der Nacht geschlossen.
Zuvor war es bereits auf den Flughäfen der nordportugiesischen Hafenstadt Porto sowie in Lissabon und Faro im Süden des Landes zu Beeinträchtigungen gekommen. Wie die Flughafenbehörde ANA mitteilte, wurden insgesamt 104 Flüge gestrichen. In Porto wurden für Samstag alle Flüge von Billig-Fluglinien gestrichen.
Wolke erneut dichter
Die neue Vulkanaschewolke in einer Höhe von bis zu 6.000 Metern sei so dicht, dass sie den Luftverkehr behindern könne, so der Wetterdienst. Sie sei auch dichter als eine bereits im Westen und Süden Portugals angekommene Aschewolke. Letztere stelle keine Gefahr für den Flugverkehr dar.
Die Aschewolke hatte Mitte der Woche bereits für Beeinträchtigungen im britischen und irischen Flugbetrieb gesorgt. Am Freitag waren im Westen Irlands wegen der Vulkanasche erneut mehrere Flughäfen kurzzeitig geschlossen worden.
Vulkan beruhigte sich wieder
Der Vulkan im Bereich des Eyjafjalla-Gletschers hatte in den vergangenen Tagen seinen Ascheausstoß wieder verstärkt, nach einer am Freitagabend veröffentlichten Analyse des Meteorologischen Institutes Reykjavik jedoch wieder beruhigt.
Schulen in Island gesperrt
In Island hatte verstärkter Ascheniederschlag aus den Eruptionen erstmals zur Schließung von Schulen geführt.
Wie isländische Medien am Freitagnachmittag berichteten, war davon die Region um die kleine Ortschaft Vik im äußersten Süden der Atlantikinsel betroffen. Die Bewohner der Gegend wurden vom Zivilschutz aufgefordert, sich vorerst nicht unnötig ins Freie zu begeben sowie Türen und Fenster geschlossen zu halten.
Nur mit Atemmaske ins Freie
Im Freien, hieß es, sollten sich die Menschen durch Atemmasken schützen. Die Region liegt rund 40 Kilometer vom Krater des Gletschervulkans entfernt.
Warnung der Umweltbehörde
Die Umweltbehörde in der Hauptstadt Reykjavik hatte davor eine Überschreitung bestimmter Grenzwerte festgestellt und vor einer Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung durch Giftstoffe in der Luft gewarnt.
Aschewolke steigt höher
Wissenschaftler in Reykjavik gehen davon aus, dass der Vulkan bis auf weiteres tätig bleiben und immer wieder Asche ausstoßen wird.
Wegen der verstärkten Vulkantätigkeit auf Island erreicht die Asche auch immer höhere Sphären. In einigen Zonen werde sie auf mehr als 11.500 Meter Höhe steigen, teilte Eurocontrol mit.
Luftverkehr für Tage lahmgelegt
Im April hatte der Vulkan fast den gesamten europäischen Luftverkehr rund eine Woche lang lahmgelegt. Die Schließung von Hunderten Flughäfen hatte ein beispielloses Chaos ausgelöst, mehr als acht Millionen Reisende saßen fest.
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