Umsatzerwartungen übertroffen

BP will in diesem Jahr weniger Öl und Gas fördern als vor einem Jahr.
Der Ölkonzern BP nähert sich nach dem vergangenen Krisenjahr überraschend schnell alten Traumprofiten - jedoch überschattet die Ölkatastrophe vor der Küste der USA den Gewinn.

Dank der deutlich gestiegenen Ölpreise steigerte das britische Unternehmen seinen Überschuss im ersten Quartal drastisch um 138 Prozent auf 6,2 Milliarden US-Dollar (4,6 Mrd. Euro). Der Umsatz stieg um 54 Prozent auf 73,1 Milliarden Dollar. Damit übertraf BP zwar deutlich die Erwartungen von Analysten.

Schäden durch Ölkatastrophe
An der Börse überlagerten allerdings wachsende Sorgen vor den Folgen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko die guten Zahlen. Durch Umweltschäden könnten hohe Kosten auf BP zukommen. Die dort im Auftrag des Konzerns betriebene Ölplattform "Deepwater Horizon" war in der vergangenen Woche nach einer Explosion gesunken.

BP macht in seinem Quartalsbericht keine Angaben zu den zu erwartenden Kosten. Der Konzern versicherte lediglich, alles zu tun, um die Umweltschäden zu begrenzen.

Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften
Bereits im März 2005 waren bei einer Explosion in einer Raffinerie des Unternehmens in Texas 15 Mitarbeiter gestorben. Wegen Verstößen gegen Sicherheitsvorschriften musste der weltweit drittgrößte Ölkonzern eine Geldbuße in dreistelliger Millionenhöhe zahlen. Ein Jahr später verursachte eine kaputte BP-Pipeline in Alaska große Umweltschäden.

Vormachtstellung im Golf von Mexiko
Im Golf von Mexiko hat BP eine Vormachtstellung. Im März hatte sich der Konzern weitere Quellen gesichert, die er dem kleinen US-Ölunternehmen Devon abkaufen will. Zum sieben Milliarden Dollar schweren Paket gehören auch zehn Ölfelder vor der Küste Brasiliens, wo BP bisher nicht vertreten ist. Die Wettbewerbsbehörden müssen dem Geschäft noch zustimmen.

Nicht zufrieden waren Anleger mit dem Ausblick. BP kündigte an, in diesem Jahr etwas weniger Öl und Gas als vor einem Jahr zu fördern. Damit bekräftigte das Unternehmen frühere Aussagen. Im ersten Quartal hatte die Produktion mit gut vier Millionen Barrel auf dem Vorjahresniveau stagniert.

Erholung nach Verlusten
Das Ende 2009 noch verlustreiche Raffineriegeschäft erholte sich etwas und erzielte wieder einen Gewinn. Das Unternehmen begründete das unter anderem mit einem eingeleiteten Kostensenkungsprogramm und einer besseren Auslastung als zuletzt.

Da neue Raffinerien in Betrieb gehen, erwartet BP im weiteren Verlauf allerdings wieder einen steigenden Druck auf die Ertragsmargen. Die Quartalsdividende soll bei 14 US-Cent je Aktie bleiben.

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