10.600 Meter in die Tiefe

Bohrinsel sollte neue Ölvorkommen erschließen.
Die im Golf von Mexiko gesunkene Ölbohrinsel "Deepwater Horizon" war auf die Erkundung von Tiefseevorkommen spezialisiert. Im vergangenen September erreichte sie bei einer Bohrung im Meeresboden die Rekordtiefe von über 10.600 Metern. Die schwimmende Plattform konnte in bis zu 3.000 Meter tiefen Gewässern eingesetzt werden.

Die 126 Arbeiter auf der Bohrinsel des Betreibers Transocean waren für den britischen Ölkonzern BP im Einsatz. Elf von ihnen werden noch immer vermisst. Tiefseespezialist Transocean ist mit rund 140 Bohranlagen und 18.000 Angestellten das weltweit größte Hochsee-Ölbohrunternehmen. Der Hauptsitz der Firma ist in der Schweiz.

Arbeit auch bei Orkan möglich
Die 121 Meter lange und 78 Meter breite "Deepwater Horizon" war größer als ein Fußballfeld. Sie wurde 2001 von Hyundai in Südkorea fertiggestellt und konnte auch in orkanartigem Sturm mit neun Meter hohen Wellen arbeiten.

Die Plattform ist nur eine von mehr als 800 im Golf von Mexiko, der neben dem Fischfang vor allem für das reiche Ölvorkommen bekannt ist. Jährlich werden dort etwa 470 Millionen Barrel (ein Barrel = 159 Liter) Öl gefördert. In den angrenzenden US-Bundesstaaten befinden sich zahlreiche Raffinerien.

2,6 Mio. Fass täglich
Mehr als ein Viertel der amerikanischen Erdgas- und Ölförderung entfällt auf den Golf. Mexiko fördert dort gegenwärtig täglich 2,6 Millionen Barrel Öl.

Der Golf von Mexiko mit einer Fläche von 1,5 Millionen Quadratkilometern gleicht einem riesigen Wasserbecken. An der Oberfläche hat das Wasser etwa 30 Grad Celsius. Zeitweise staut sich darin auch das Wasser des Golfstroms und erwärmt sich weiter.

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