Der Prototyp soll zwischen 0.52 Uhr und 1.01 Uhr (MESZ, 7.52 bis 8.01 Uhr Ortszeit) vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral (US-Bundesstaat Florida) aus mit Hilfe einer Trägerrakete vom Typ "Atlas V" ins Weltall geschossen werden.
Das "Space Plane", das äußerlich einer Mischung aus Flugzeug und den Raumfähren der US-Weltraumbehörde NASA, den Spaceshuttles, ähnlich sieht, ist unbemannt und trägt die Bezeichnung X-37B.
©Bild: US Air Force |
Auf unbestimmte Zeit im Orbit
Verläuft der erste Start problemlos, wird das "Space Plane" laut US-Airforce für eine zunächst unbestimmte Zeit in einer erdnahen Umlaufbahn bleiben. Weitere Details zu dem Testflug wurden nicht genannt, außer dass eine spätere Landung auf der Vandenberg Air Base (US-Bundesstaat Kalifornien) geplant sei.
Das Weltraumflugzeug ist dafür ausgelegt, für bis zu 270 Tage in der Umlaufbahn bleiben zu können. Die ersten Tests hätten bereits 2006 stattfinden sollen.
Solarzellen liefern Energie
Der Prototyp ist mit einer Länge von 8,9 Metern und einer Spannweite seiner Tragflächen von 4,5 Metern relativ klein.
Der Antrieb wird - sobald sich die X-37B im All befindet - über Batterien und Solarzellen mit Energie versorgt. Zunächst sollen das automatische Steuerungssystem und der Hitzeschild des wiederverwendbaren Raumgleiters beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre getestet werden, hieß es.
©Bild: NASA/MSFC |
Boeing-Tochter beteiligt
Nach 1999 hatte zunächst die US-Raumfahrtbehörde NASA die Pläne für das Vehikel vorangetrieben, später übernahm die US-Militärbehörde Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) das Projekt. An der Entwicklung war auch eine Tochter des US-Luftfahrtkonzerns Boeing, Boeing Integrated Defense Systems, beteiligt.
Shuttles werden ausgemustert
Ursprünglich waren Raumgleiter der X-37-Reihe dazu gedacht, in der Ladebucht eines Spaceshuttle in den Orbit transportiert zu werden. Dieser Plan wurde allerdings verworfen.
Die veraltete Spaceshuttle-Flotte soll außerdem bis Ende 2010 ausgemustert werden. Nach diesem Zeitpunkt werden die USA über keine eigenen Möglichkeiten für bemannte Raumflüge verfügen. Die letzte Raumfähre soll voraussichtlich im September starten. Danach sind Flüge, etwa zur Internationalen Raumstation (ISS), nur mit russischen Sojus-Raumkapseln möglich.
Links: