Verurteilung in Manhattan

Die Schauspielerdynastie stellte sich hinter Cameron.
Cameron Douglas muss fünf Jahre ins Gefängnis. Der 31-jährige Sohn von Hollywood-Star Michael Douglas (65) wurde am Dienstagnachmittag (Ortszeit) vor einem Gericht in Manhattan wegen zahlreicher Drogenvergehen verurteilt.

Im Jänner hatte er sich vor Gericht für schuldig erklärt. Ihm hatte eine Strafe von bis zu zehn Jahren gedroht. Cameron Douglas habe "eine letzte Chance, es zu schaffen", sagte Richter Richard Berman am Dienstag. Der 31-Jährige hatte sich vor Gericht entschuldigt und eingeräumt, Chancen vertan zu haben.

Verschiedene Familienmitglieder hatten zuvor den zuständigen Richter in Briefen um Milde gebeten.

Drei Jahre lang ermittelt
Gegen Cameron Douglas, der schon in den 90er Jahren mit Kokain erwischt worden war, hatten die Drogenfahnder drei Jahre lang ermittelt. Cameron, das einzige Kind aus Michael Douglas' erster Ehe mit Produzentin Diandra Douglas, versorgte Kunden regelmäßig mit dem illegalen Rauschmittel Methamphetamin.

Michael Douglas: Will ihn nicht zerbrechen sehen
Kurz vor Verkündung des Urteils bat Michael Douglas den Richter um Nachsicht. In einem handschriftlichen Brief erklärte der Schauspieler, der Ruhm seiner Familie sowie Rauschgift- und Alkoholmissbrauch in der Verwandtschaft hätten Cameron in Drogensucht und Kriminalität getrieben. Douglas sprach in diesem Zusammenhang vom "Druck, mit einem berühmten Vater die eigene Identität zu finden".

Er verschließe nicht die Augen vor dem Verhalten seines Sohnes, schrieb der Schauspieler. Aber: "Ich will ihn nicht zerbrechen sehen."

"Er ist ein Erwachsener und für seine Handlungen verantwortlich. Aber wir wissen, wie sich Gene, Familie und der Druck von Gleichaltrigen auf den Missbrauch von Suchtmitteln auswirken", hieß es in dem Brief laut US-Medien weiter.

Halbbruder starb an Drogen
Jahrelang kämpfte Michael Douglas selbst mit Alkoholproblemen, bis er sich Anfang der 90er Jahre behandeln lies. Michael Douglas' Halbbruder, Schauspieler und Komiker Eric Douglas, starb 2004 an einer Überdosis Alkohol und Tabletten.

Zeta-Jones lobt Cameron
Michael Douglas' Ehefrau Catherine Zeta-Jones (40) schilderte laut dem US-Promimagazin "People" (Online-Ausgabe) in einem Brief an den Richter die "guten Seiten" ihres Stiefsohns. Zeta-Jones beschrieb Cameron Douglas als treu sorgenden Bruder und Freund seiner Stiefgeschwister. Seine Drogensucht sei eine Krankheit, gegen die er anzukämpfen versucht habe.

Großvater reiste an Ostküste
Großvater Kirk, der mit Sohn Michael und Enkel Cameron die Komödie "Es bleibt in der Familie" (2003) drehte, schrieb dem Richter, er sei eigens von Los Angeles nach New York gereist, um Cameron dort in Untersuchungshaft zu besuchen.

"Mit 93 Jahren ist das eine lange Reise", hieß es in dem Brief. Cameron habe keinerlei Selbstmitleid gezeigt und auch kein Mitgefühl von seinem Großvater erwartet.

"Hoffe, ich werde das noch erleben"
"Die einzige Sorge, die er zum Ausdruck brachte, war, dass er anderen Probleme bereitet hat." Er sei überzeugt, dass Cameron das Zeug habe, ein großer Schauspieler zu werden, schrieb Kirk Douglas weiter. "Ich hoffe, ich werde das noch erleben."

Mutter: "In Highschool auf schiefe Bahn geraten"
Mutter Diandra meinte, ihr Sohn sei schon in der Highschool auf die schiefe Bahn geraten, als er versucht habe, aus dem übermächtigen Schatten seines Vaters und Großvaters herauszutreten - ein Schicksal, das Cameron mit vielen Prominentenkindern teilt.

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