Insgesamt, also inklusive der (teils freilich unfreiwillig) ungültigen Stimmen, enthielt sich damals fast ein Drittel der Wahlberechtigten der Entscheidung.
Falsche und leere Stimmzettel
Als "ungültig" werden nicht nur die falsch ausgefüllten, sondern auch die Stimmzettel der Weißwähler gewertet - und hier könnte heuer ein neuer "Rekord" gesetzt werden. Denn manche ÖVP-Politiker geben mangels eigenem Kandidaten für ihre Mitglieder die Devise aus, zwar zur Wahl zu gehen, aber keinen der drei Bewerber anzukreuzen.
Kirchschläger-Wiederwahl als Referenz?
Die bisher meisten ungültigen Stimmen (348.165 bzw. 7,29 Prozent der abgegebenen Stimmen) gab es bei einem Urnengang, dessen Ausgangsposition der heurigen ähnelt - und zwar bei der Wiederwahl Rudolf Kirchschlägers im Jahr 1980.
Damals stellte die ÖVP ebenfalls keinen eigenen Kandidaten gegen den von der SPÖ nominierten Kirchschläger auf. Dieser war allerdings von der ÖVP besser gelitten, es gab sogar eine indirekte Wahlempfehlung für ihn. Gegen Kirchschläger traten ebenfalls zwei weitere Bewerber an: Wilfried Gredler (von FPÖ unterstützt) und Norbert Burger von der rechtsextremen NDP.
Wahlpflicht völlig abgeschafft
Damals herrschte aber noch österreichweit Wahlpflicht - und so lag die Wahlbeteiligung mit 91,63 Prozent um rund 20 Prozentpunkte über der des Jahres 2004. Womit dann insgesamt - Nichtwähler und ungültige Stimmen zusammengezählt - "nur" 15,05 Prozent der 5,2 Mio. Wahlberechtigten nicht an der Entscheidung für Kirchschläger teilnahmen.
2004 war dieser Anteil mit 31,42 Prozent doppelt so hoch. 1,712.543 von insgesamt 6,030.982 Wahlberechtigten gingen gar nicht zur Wahl, gemeinsam mit den "ungültigen" Stimmen übten 1,894.966 ihr Wahlrecht nicht aus.
Link:
- Infos zur Wahl (Innenministerium)