Tausende Passagiere sitzen fest

Weitere Entwicklung kaum vorherzusehen.
Nach Island und Norwegen wird jetzt auch in Großbritannien und Schweden der Luftverkehr durch die Asche des isländischen Vulkans am Eyjafjalla-Gletscher immer stärker behindert.

Der Betrieb auf den Londoner Flughäfen muss komplett eingestellt werden. Neben dem Großflughafen Heathrow würden auch die Airports Gatwick und Stansted in der britischen Hauptstadt ab 13.00 Uhr MESZ für Landungen und Starts gesperrt, teilten die Flughafenbetreiber am Donnerstag mit. Wenig später wurde der gesamte Luftraum über Großbritannien vorerst bis 19.00 MESZ gesperrt.

Die schottischen Airports Aberdeen, Edinburgh und Glasgow mussten schon zuvor geschlossen werden.

Hunderte Flüge gestrichen
Allein auf den Londoner Flughäfen wurden am Donnerstag Hunderte Flüge gestrichen. Tausende Passagiere sitzen fest. Die nationale Flugüberwachung NATS teilte mit, die Flüge über dem britischen Luftraum seien eingeschränkt worden, da die Vulkanasche ein "erhebliches Sicherheitsrisiko" darstelle.

Der Billigflieger easyJet strich schon zuvor etliche Flüge von Stansted. British Airways sagte ebenfalls bereits in der Früh sämtliche Inlandsflüge ab. Ryanair gab bekannt, dass keine Flüge aus oder nach Großbritannien stattfinden könnten. Passagiere sollten ihre Airline kontaktieren.

Keine Entspannung in Sicht
Meteorologen glauben, dass sich die Asche erst in ein paar Tagen auflösen könnte. Die Sorge sei, dass der Jetstream in Island in südöstliche Richtung ziehe, was Asche nach Schottland, Dänemark und Norwegen bringen könnte, sagte Matt Dobson von der MeteoGroup. Es sei unmöglich vorauszusagen, wie viel Asche herunterkommen werde.

Für den weiteren Tagesverlauf musste nach Behördenangaben aber jedenfalls mit weiteren Flugverboten über Großbritannien, Dänemark, Finnland und dem westlichen Russland gerechnet werden. Das hänge von der Windentwicklung ab.

Skandinavien massiv betroffen
Nach der kompletten Schließung des Luftraumes über Norwegen bezeichneten auch die Behörden in Schweden und Dänemark für den Donnerstag ähnliche Schritte als möglich. Ein Sprecher der Fluggesellschaft SAS sagte, dass die Verbote "schlimmstenfalls über mehrere Tage gelten können".

In Schweden ist seit den frühen Morgenstunden der Luftverkehr im nördlichen Landesteil gestoppt, in Dänemark über der Nordsee. Aus beiden Ländern hieß es, dass je nach Windentwicklung bis zum Abend die komplette Schließung des Luftraumes nicht auszuschließen sei.

Überschwemmungen in Island
In Island selbst mussten nach dem massiven Vulkanausbruch in der Nacht auf Mittwoch mehr als 700 Anrainer ihre Häuser verlassen. Schnell schmelzendes Eis vom Eyjafjalla-Gletscher führte zu Überschwemmungen.

Bereits im März war am Eyjafjalajökull zum ersten Mal seit 1823 ein Vulkan ausgebrochen, 600 Menschen mussten vorübergehend ihre Häuser verlassen. Damals waren in Island selbst alle Flüge gestrichen worden.

Links: