Das erste Tonbandgerät, das nach demselben Prinzip funktionierte wie später der Kassettenrecorder, wurde 1935 von AEG vorgestellt. Bis Ende der 50er Jahre kamen mehrere Weiterentwicklungen auf den Markt, die aufgrund der horrenden Preise aber nur im Hörfunk und in Tonstudios genutzt wurden.
2.000 Schilling musste man haben
Das änderte sich, als Philips 1963 das bis heute gültige Format der Compact Cassette einführte samt entsprechenden Abspielgeräten, die anfangs rund 2.000 Schilling kosteten und bald billiger wurden.
Die Technologie von Philips setzte sich durch, obwohl es, vergleichbar mit Videokassetten und der DVD, zu Formatstreitigkeiten kam. In der Folge nutzten vor allem Jugendliche die Möglichkeit, Musik vom Radio aufzunehmen.
Der Siegeszug der Kassette
Aber auch immer mehr neue Alben erschienen nicht mehr nur auf Vinyl, sondern auch als Kassetten. Das neue Format begann das alte zu verdrängen. Seinen endgültigen Siegeszug trat es an, als Sony 1979 den ersten Walkman auf den Markt brachte.
Ab 1985 wurden weltweit mehr Kassetten als LPs verkauft. Jede Stereoanlage hatte Kassettendecks, und die Autoradios waren für Tonbänder ausgerüstet. Doch die Dominanz der Audiokassetten währte nicht lange.
Der Weg zum Nischenprodukt
Von 1982 an gab es serienmäßig produzierte CD-Player zu kaufen, die sich ab 1988 durchzusetzen begannen. Im Jahr 1992 überholten sie die Kassette bei den Verkäufen - danach ging es mit den Tonbändern rapide bergab.
In Deutschland etwa stellten die großen Plattenlabels die Kassettenproduktion bis 2003 komplett ein. Heute findet ein Revival der Kassette auf Nischenmärkten statt. Vor allem Underground-Labels produzieren wieder Tonbänder.
Link:
- Compact Cassette (Wikipedia)
- Compact Disk (Wikipedia)