Gleich vier haben teilweise beste Chance, im November einen Senatorensitz zu erobern, und ihre Biografien und Ansichten weisen nicht zu übersehende Parallelen auf.
Abschied vom alten Rollenmodell
Bisher kamen republikanische Politikerinnen eher aus wohlhabenden Familien, waren zumeist kinderlos und schon über 60, hoch gebildet, in Steuerfragen konservativ, dafür gesellschaftspolitisch vergleichsweise liberal.
Die neue Generation der "Mini-Palins" sieht ganz anders aus: Die Frauen stammen aus der Mittelschicht, sind deutlich jünger, telegen und gutaussehend, aber streng religiös und ultrakonservativ vor allem in ihrer Einstellung zu Abtreibung und Homosexuellenehe.
Jane Norton will von Colorado aus in den Senat einziehen, Sue Lowden aus Nevada, Kelly Ayotte kandidiert in New Hampshire, und Cherilyn Eagar versucht ihr Glück in Utah - und zumindest den ersten drei werden nach derzeitigem Stand sehr gute Chancen eingeräumt.
Durchschnittliche Karrieren
Nur Ayotte sticht als Rechtsanwältin hervor, die drei anderen haben ähnliche Biografien: Sie haben einen mittleren Bildungsabschluss, darauf folgte eine Arbeit im Showbusiness oder als Lehrerin und schließlich eine Beschäftigung in der Firma des jeweiligen Ehemanns, was ihrer Selbstdarstellung als schwer beschäftigte Businessfrauen aber keinen Abbruch tue, heißt es auf der US-Internet-Plattform The Daily Beast.
Auf fünf Kinder wie Palin schafft es auch Eagar, ihr Ehemann brachte zwei weitere in die Ehe mit. Lowden hat vier Kinder, die anderen beiden Kandidatinnen je zwei.
Wenig Erfahrung
Auch ihre politische Erfahrung hält sich in Grenzen: Norton und Ayotte hatten Regierungsjobs in ihren Bundesstaaten, in die sie von republikanischen Parteikollegen gehievt wurden, Ayotte war in der Generalstaatsanwaltschaft von New Hampshire und kann damit die renommierteste Aufgabe vorweisen.
Eagar hat gar keine politische Vergangenheit, Lowden war von 1992 bis 1996 im Senat Nevadas, eine Wiederwahl schaffte sie nicht - trotz anderer "Wahlerfahrung": Anfang der 70er Jahre war sie Miss New Jersey und danach immerhin dritte der Miss-Amerika-Wahl.
Streng religiös
Durchgängig sind die religiösen Überzeugungen: Eagar ist engagierte Mormonin, Lowden erklärt ihren Standpunkt gegen die Abtreibung als eine Folge ihres tiefen katholischen Glaubens, und Norton hat wie Palin regen Kontakt zur Pfingstkirchen-Bewegung.
Alle vier engagieren sich in Initiativen gegen Abtreibung und gegen die Gleichstellung von Homosexuellen sowie in der "Tea-Party-Bewegung" der Konservativen, die in Anlehnung an die "Boston Tea Party" von 1773 gegen die Gesundheitsreform, Konjunkturpakete und Maßnahmen gegen den Klimawandel mobilmacht.
Bachmann als perfekter Palin-Klon
Genau in dieser Bewegung hat sich in den vergangenen Monaten die Kongressabgeordnete Michele Bachmann aus Minnesota profiliert. Sie legte als eine der erbittertsten Gegnerinnen der Gesundheitsreform von US-Präsident Barack Obama einen beachtlichen Aufstieg hin.
Bachmann gilt als ultimativer Palin-Klon: eine Frau aus der Mittelschicht, die noch dazu sich und ihre Großfamilie durch harte Zeiten bringt. Wie Palin hat Bachmann fünf Kinder, sie versorgte weiters nicht weniger als 23 Pflegekinder.
Nicht den erwünschten Erfolg hatte dagegen Debra Medina, ebenfalls ein Star der neuen rechten Frauen: Sie musste sich bei den republikanischen Vorwahlen für das Gouverneursamt in Texas Anfang März geschlagen geben.
Palin weiter in aller Munde
Und auch Palin selbst sorgt weiter für Schlagzeilen: Seitdem sie einen Moderatorenjob beim konservativen Fernsehsender Fox hat, flimmert sie öfter denn je über die US-TV-Schirme. Nach ihrer Autobiografie "Going Rogue" verkündete sie nun, ein zweites Buch verfassen zu wollen, das ein "Loblied auf amerikanische Tugenden und Stärken" werden soll.
Erst vor kurzem hatte Palin eine Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur ihrer Partei für die Wahl 2012 nicht ausgeschlossen. Ein weiteres Sprungbrett dafür könnte eine neue Reality-TV-Show mit ihr sein, die US-weit ausgestrahlt werden und den Zusehern die landschaftliche Schönheit ihrer Heimat Alaska nahebringen soll.
Doch auch Rückschläge muss sie wegstecken: Vor kurzem wurde bekannt, dass Palins Eltern mit ihr öfters zu Arztbehandlungen über die Grenze nach Kanada gefahren waren. Heute wettert sie hingegen gegen die "sozialistische" Gesundheitsreform Obamas, die dem kanadischen Modell durchaus ähnlich ist.
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