Kontakte zur Polit-Elite
Die guten Kontakte der "Frau Kommerzialrätin" sind Legende. Ihre Talente als Treuhänderin und Vermögensberaterin beschränkten sich dabei jedoch nicht auf die KPÖ.
Schon SPÖ-Kanzler Bruno Kreisky nutzte die geschäftlichen Talente der heute 74-Jährigen.
Auch zu anderen Politikern der SPÖ hatte Steindling gute Kontakte. Sowohl der ehemalige Kanzler Franz Vranitzky, der heutige Bundespräsident Heinz Fischer als auch der verstorbene Wiener Bürgermeister Helmut Zilk sollen sich unter ihren Bekannten befinden.
Mehr als nur rot
Zwar hat Steindling ihren guten Kontakten zu sozialdemokratischen und kommunistischen Politikern ihren Spitznamen "rote Fini" zu verdanken, ihr Bekanntenkreis ist jedoch wesentlich breiter gefächert.
Auch die ehemalige ÖVP-Generalsekretärin Maria Rauch-Kallat stellte sich bei einem Empfang ein, der ihr zu Ehren gegeben wurde, ebenso wie Ex-Nationalbankpräsident Klaus Liebscher. Auch zu den damaligen Bank-Austria-Chefs Rene Alfons Haiden und Gerhard Randa pflegte sie beste Kontakte.
Lukrative Geschäfte
Unabhängig von politischen Einstellungen sieht sich Steindling selbst als Geschäftsfrau. "Ich mache nichts, wo kein Geld rausspringt", zitiert sie die "Süddeutsche Zeitung" anlässlich der Neuauflage des Prozesses um die von ihr verwalteten Millionen aus kommunistischem Parteibesitz 2001 Jahren.
Drei Mio. S netto in einem Jahr
Für ihre Tätigkeit als Chefin der Novum, einer Exportfirma im damals kommunistischen Ostberlin, soll Steindling 1993 ein Salär von drei Millionen Schilling netto (rund 220.000 Euro) erhalten haben.
Zwischen 1990 und 1992 erhielt sie rund 20 Millionen Schilling (ausgezahlt in Schweizer Franken) (rund 1,4 Mio. Euro).
Austritt aus der Partei
Überzeugte Kommunistin war Steindling zu diesem Zeitpunkt schon lange nicht mehr. Sie trat in den 60er Jahren aus der KPÖ aus und widmete sich in ihrem Büro am noblen Wiener Kohlmarkt stattdessen höchst kapitalistischer Vermögensverwaltung.
Stasi, Stapo, Steindling
Obwohl nicht mehr Kommunistin, blieb Steindling doch die "Schlüsselfigur" des Handels zwischen Österreich und der DDR.
Zumindest die Stasi maß Steindling einige Wichtigkeit bei: Jeder ihrer An- und Abflüge in Berlin wurde in ihrem Akt penibel notiert.
Auch der österreichischen Staatspolizei war Steindling keine Unbekannte, zumindest persönlich. Die Unternehmerin soll auch den früheren Stapo-Chef Gustav Hochenbichler zu ihren Freunden gezählt haben.
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