Keine Fotos von Albrecht
Der Multimilliardär und Aldi-Gründer, der 1920 in Essen geboren wurde, meidet jegliche Art öffentlicher Auftritte. So existiert nicht einmal ein aktuelles bekanntes Foto von ihm. Die einzige öffentliche Aufnahme stammt aus dem Jahr 1987. Sein Wohnort ist unbekannt.
Entführung Theo Albrechts 1971
Im Rampenlicht stand die Familie Albrecht bisher nur einmal - als Karls zwei Jahre jüngerer Bruder Theo 1971 entführt wurde. Der Mitbegründer des Aldi-Konzerns wurde erst nach 17-tägiger Gefangenschaft gegen Zahlung eines Lösegeldes von sieben Mio. DM (rund 3,5 Mio. Euro) freigelassen.
Nach diesem Vorfall zog sich die Familie Albrecht noch stärker aus der Öffentlichkeit zurück. Seit den 90er Jahren ist Karl Albrecht nicht mehr im operativen Geschäft tätig.
Albrecht wird seine Öffentlichkeitsscheu wohl auch zu seinem runden Geburtstag nicht aufgeben: "Er hat 90 Jahre durchgehalten, nichts zu sagen, und wird es auch jetzt nicht tun", sagte Alexander Aisenbrey, Direktor des Nobelhotels Öschberghof, das laut Medienberichten in Besitz von Albrecht ist, auf Anfrage der dpa.
Platz eins der deutschen Milliardäre
Allgemein wird der 20. Februar 1920 als Geburtstag des Aldi-Gründers genannt. Grund zu feiern hat der Jubilar aber auch so genug: Mit seinen Diskontmärkten erwirtschaftete er in den vergangenen Jahrzehnten laut aktueller "Forbes"-Liste ein Vermögen von mehr als 17 Mrd. Euro und belegt unangefochten Platz eins in der Rangliste der deutschen Milliardäre.
Vom Familienbetrieb zum Konzernriesen
Die Geschichte des Unternehmers klingt wie die deutsche Variante des amerikanischen Traums: Karl Albrecht und sein zwei Jahre jüngerer Bruder Theo wuchsen in ärmlichen Verhältnissen in Essen auf. Ihr Vater, ein Bergarbeiter, musste wegen einer Staublunge eine schlecht bezahlte Stelle in einer Brotfabrik annehmen, die Mutter eröffnete daraufhin im Essener Bergarbeitervorort Schonebeck ein kleines Lebensmittelgeschäft.
Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahmen die Brüder das elterliche Geschäft und bauten nach und nach eine kleine Kette auf. Doch der wirkliche Durchbruch kam, als das geschäftstüchtige Duo das Diskontkonzept für sich entdeckte.
Neues Prinzip der Billiggeschäfte
1962 wurde der erste Aldi-Markt eröffnet - Aldi wie Albrecht-Diskont. Spartanisch eingerichtet, mit einem stark eingeschränkten Warenangebot und Niedrigpreisen, revolutionierten die neuartigen Billigläden das Einkaufen in Deutschland.
Schon früh teilten die beiden Brüder ihr gemeinsam aufgebautes Imperium entlang der Ruhr auf. Karl übernahm dabei den Teil südlich der Ruhr - kurz Aldi-Süd, und Theo den nördlichen, Aldi-Nord.
4.300 Filialen in Deutschland
Schlagartig stieg die Zahl der Aldi-Filialen. Heute gibt es allein in Deutschland mehr als 4.300 Filialen des Diskonters.
Die Strategie der Albrecht-Brüder hatte auch im Ausland Erfolg: In Österreich wurden unter dem Namen Hofer mehr als 400 Märkte errichtet, und auch in den USA existieren 1.000 Aldi-Filialen. Selbst bis nach Australien drang der Konzern vor.
GfK: Aldi spürt Krise
Aus dem Familienunternehmen wurde inzwischen der neuntgrößte Handelskonzern der Welt. Die Wirtschaftskrise bekommt aber auch er zu spüren: Der Marktanteil von Aldi schrumpfte 2009 in Deutschland von 19 auf 18,4 Prozent.
Auch der Umsatz ging um vier Prozent zurück. Die vom Marktforscher GfK erhobenen Daten wurden kürzlich in der "WirtschaftsWoche" veröffentlicht.
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