Am 21. Mai ist Österreich-Tag auf der Expo Schanghai, auf der das Gastland China eine Rekordzahl von 240 Staaten und internationalen Organisationen begrüßen will. Die Bundesländer - die meisten haben schon fix zugesagt - wollen gastronomische und musikalische Schwerpunkte setzen.
Kooperation von Musikhochschulen
Österreichs "Expo-Sonderbotschafterin" Bai Lin, eine Austro-Chinesin, die perfekt Wienerisch spricht, präsentierte ein spezielles musikalisches Vorhaben.
Dazu wurden die neun wichtigsten chinesischen Musikhochschulen gewonnen: Studenten aus Wien, Graz und Salzburg komponieren eigene Stücke, die dann von chinesischen Musikstudenten in Schanghai aufgeführt werden.
Das Besondere daran: Bei dem Konzert wird auf einem Flügel mit vier Pedalen gespielt. Dieses "Harmonie-Pedal" ermöglicht ein Weiterschwingen der Obertöne. Bai Lin, Tochter zweier Balletttänzer, die zuerst in China, dann in Wien Karriere machten, findet das alles "leiwand".
Porzellan verbindet China und Österreich
Für die Architekten des Österreich-Pavillons, Arksan Zeytinoglu und Matias del Campo, ist Porzellan, aus dem die Außenhülle des Baus besteht, das "Bindeglied zwischen Österreich und China".
10 Millionen solcher sechseckigen Ziegeln wurden verlegt - mit Bedachtnahme darauf, dass sechs in China eine Glückszahl bedeutet. Für die Innenausstattung liefert eine steirische Firma aus Stainz die Holzdesignmöbel.
Kitschiges Bild von Österreich
Das inhaltliche Ziel der Schau ist, nicht nur Österreichs Naturlandschaft, sondern auch seine Wirtschaft zu präsentieren.
Auf Klischeebilder, die viele Asiaten von Österreich haben, wird auch bei der Expo nicht verzichtet. So soll eine gemeinsame Sondermarke zur Expo herauskommen - Kaiserin Sisi und Schloss Schönbrunn sind darauf abgebildet, denn neben der Musik begeistern sich die Chinesen für das imperiale Wien.
Nachnutzung noch völlig offen
Der Vizegeneraldirektor der Post AG, Rudolf Jettmar, unterstrich die guten Beziehungen zur chinesischen Post, die dieses Vorhaben möglich machten. Mit 55 Cent, also dem Inlandstarif, geht die Post mit Sisi-Marken von der Expo nach Österreich ab.
Eine eventuelle Nachnutzung des Pavillons ist völlig offen, aber eher unwahrscheinlich. Eine chinesische Stadt hat laut Murr ein gewisses Interesse angemeldet. 16 Mio. Euro Kosten wurden für den Pavillon veranschlagt. Die Bundesländer müssen bei ihren Events die Kosten selbst tragen, die Räumlichkeiten stehen ihnen ohne Miete zur Verfügung.
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