Argentinien beharrt auf Falklands

Thatcher konnte dank des Falkland-Krieges ihre Position als Premierministerin festigen.
Am 2. April 1982 sind argentinische Soldaten zu den mehr als 500 Kilometer entfernten Falkland-Inseln aufgebrochen und haben damit den 72 Tage dauernden Falkland-Krieg mit Großbritannien ausgelöst. Bis heute beansprucht Argentinien die Inselgruppe, welche die Briten 1833 eroberten. Die Junta in Buenos Aires ließ damals die Muskeln spielen und forderte London heraus.

Drei Tage später, am 5. April 1982, stachen in Portsmouth britische Flotteneinheiten in See, um die Kronkolonie im Südatlantik wieder in den Herrschaftsbereich Großbritanniens einzugliedern. Argentinien kapitulierte am 14. Juni. Offiziell endete der Falkland-Krieg am 12. Juli 1982.

Thatchers Triumph
Der Sieg nach 72 Kriegstagen galt angesichts der großen Entfernung zum Einsatzgebiet als logistische Meisterleistung der Briten und wurde zum Triumph für die damalige Premierministerin Margaret Thatcher.

1.000 Opfer zu beklagen
"Freuen Sie sich doch!", rief Thatcher den sie umlagernden Journalisten zu, nachdem die Siegesnachricht in London eingetroffen war. Doch nicht alle Briten jubelten mit der "Eisernen Lady". Immerhin waren dem Krieg fast 1.000 Menschen zum Opfer gefallen - mehr als 250 Briten und fast 700 Argentinier.

Kritiker betonten, dass der Militäreinsatz vermeidbar gewesen wäre, wenn Großbritannien die Vorbereitungen für die argentinische Invasion früher erkannt und auf diplomatischem Wege darauf reagiert hätte.

Seit 1833 bei Großbritannien
Im Dezember 1981 putschte sich General Leopoldo Galtieri in Buenos Aires an die Macht und versprach seinen Landsleuten umgehend die Rückeroberung der Malvinas, wie die Argentinier die Falkland-Inseln nennen. Diese gehören seit 1833 zu Großbritannien, zuvor hatten auch Frankreich und Spanien dort Kolonien.

Der 1816 gegründete argentinische Staat hat die vor seiner Küste gelegenen Inseln stets für sich beansprucht und sich als rechtmäßigen Erben des früheren spanischen Anteils bezeichnet. Das wurde völkerrechtlich aber nie anerkannt.

Ende nach kurzen Kämpfen
Mitte März 1982 entsandte Galtieri zunächst Soldaten auf das 1.000 Kilometer südöstlich der Falklands gelegene britische Eiland Südgeorgien. In der Nacht auf den 2. April landeten dann die ersten Argentinier auf den Falkland-Inseln.

Am 5. April lief die britische Kriegsflotte in den Südatlantik aus, Kampfflugzeuge setzten sich zur Insel Ascension nahe dem Äquator in Bewegung. Bereits am 25. April eroberten die Briten Südgeorgien zurück. Die Schlacht um die Falkland-Inseln endete, als der argentinische Kommandant Mario Menendez am 14. Juni einem bedingungslosen Waffenstillstand zustimmte.

Thatcher als Heldin gefeiert
Thatcher hätte sich keinen besseren Ausgang wünschen können. Vor dem Krieg galt ihre 1979 ins Amt gekommene Regierung als angeschlagen, es wurde sogar über eine Palastrevolte gegen die Parteichefin der Konservativen spekuliert.

Nach dem Sieg über Argentinien gelang ihr im folgenden Jahr die Wiederwahl mit einer deutlich gestiegenen Mandatsmehrheit. Für die rund 3.000 Bewohner der Falklands, die sich stets zu Großbritannien bekannt haben, gilt Thatcher noch heute als Heldin.

In Argentinien wiederum führte die Niederlage zum Sturz Galtieris und schließlich zu demokratischen Wahlen, bei denen 1983 wieder eine Zivilregierung ins Amt kam. 1990 nahm Präsident Carlos Menem wieder diplomatische Beziehungen zu Großbritannien auf.

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