Mit Prominenz aus Politik und Wirtschaft

Lugner kam in Begleitung von "Katzi", "Mausi" und Tochter Jaqueline.
©Bild: APA/Georg Hochmuth
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Ganz konnte sich der scheidende Staatsoperndirektor Ioan Holender auch in der Opernballnacht seine Skepsis gegenüber dem traditionsreichen Ball in der Wiener Staatsoper nicht verkneifen: "Eine Eintrittskarte würde ich mir nicht kaufen."

©Bild: APA/Herbert Neubauer
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Bei seinem elften und letzten Opernball, für den er die Verantwortung trug, spielte er das glamouröse Geschehen dennoch mit. Er stand an diesem Abend oft im Mittelpunkt. Sogar die Herrenspende widmete sich seinem Leben: Das zehn Kilo schwere Buch "Close Up - 120 Premieren" fasst Holenders Schaffen auf 624 Seiten zusammen.

"Alles hat ein Ende"
"Alles hat ein Ende." Damit leitete Holender zum Abschied sein von ihm dargebotenes Champagnerlied aus der Operette "Die Fledermaus" ein, begleitet vom Kinderchor und 13 Solisten der Staatsoper. Die Sänger hatten auch mit einem Medley aus 14 in der Oper aufgeführten Stücken das Herzstück der Eröffnung zelebriert.

©Bild: APA/Georg Hochmuth
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Erarbeitet wurde die diesjährige Choreographie der Eröffnungspolonaise von den oberösterreichischen Tanzlehrern Michael Horn und Werner Dietrich. Auch Holenders Sohn Liviu war unter den Debütanten. Mit "Alles Walzer" wurde das Tanzparkett heuer offiziell von den 144 Debütantenpaaren eröffnet.

Stelldichein der Wirtschaftsbosse
Zwar war der Andrang auf dem Tanzparkett enorm. Aber auch in den und rund um die Logen herrschte intensives Treiben. Gab es im vergangenen Jahr noch zahlreiche hochrangige Absagen aus der Polit- und Wirtschaftsprominenz, zeigten sich heuer wieder mehr Politiker und Wirtschaftsbosse.

"Selbstverständlich ist das geschäftsfördernd", ist Peter Oswald (Mondi) überzeugt. Auch Konstantin Klien (Uniqa), Hotel-Geschäftsführerin Bettina Steigenberger, Billa-Gründer Karl Wlaschek und Magna-Chef Siegfried Wolf nützten den Opernball für geschäftliche Belange.

"Bin eine Lady"
Glamourös aber ruhig verlief die Ballnacht trotz vorangegegangener Aufregung um etwaige Stars und Sternchen. Über Skandale kann Holender diesmal nicht wirklich klagen. Nicht einmal eine Demonstration gab es vor der Oper.

©Bild: APA/Robert Jäger
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Es gab zwar einen Tumult beim Roter-Teppich-Auftritt von Moderator Thomas Gottschalk und auch beim Empfang des britischen Models Katie Price, die sofort von Fotografen und Kamerateams umringt wurde. Dafür verlief der Ballbesuch von Richard Lugner heuer außergewöhnlich ruhig.

Ihm wurde heuer Konkurrenz durch das Unternehmerpaar Irene und Alexander Mayer gemacht, das mit der Einladung von Price diesmal auch Anteil am Promifaktor des Balls haben wollte. Vor der ORF-Kamera stellte das Model sein "Luder-Image" in Abrede: "Ich bin eine Lady und ziehe mich auch wie eine Lady an." Price könne sich sogar vorstellen, im nächsten Jahr wiederzukommen.

Lugner mit drei Frauen
Weniger Glück mit seiner Einladungspolitik hatte diesmal Lugner. Er wurde diesmal nicht nur von seiner in die Schlagzeilen geratenen Freundin Anastasia "Katzi" Sokol begleitet sondern auch von seiner Ex-Frau Christina Lugner ("Mausi") und Tochter Jacqueline.

Das Hoffen auf seinen Gast Lindsay Lohan hatte nicht geholfen - sie kam nicht. Als Ersatz musste Ex-Modern-Talking-Sänger Dieter Bohlen herhalten. Dieser zeigte sich zum ersten Mal im Frack - mehr dazu in wien.ORF.at.

Begeistert zeigte sich Bohlen dafür von Holenders Darbietung: "Also wenn das live war, ist er ein Genie. Jeder Ton hat gepasst."

Holender ist "ein Vollprofi"
Begeistert von den Gesangkünsten Holenders zeigte sich auch die Politik. "Für meine Verhältnisse - also an meinem Können gemessen - ist er ein Vollprofi", streute Vizekanzler Josef Pröll (ÖVP) dem Operndirektor Rosen. Auch Kanzler Werner Faymann (SPÖ) rühmte die Gesangseinlage des Operndirektors: "Es hat sehr engagiert gewirkt."

©Bild: APA/Barabra Gindl
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Auch Bundespräsident Heinz Fischer besuchte den Ball gemeinsam mit seiner Frau Margit. Holenders Gesang wollte er nicht kommentieren: "Ich bin kein Kunstkritiker."

Aus der Regierung waren auch Justizministerin Claudia Bandion-Ortner, Infrastrukturministerin Doris Bures (SPÖ), Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP), Unterrichtsministerin Claudia Schmid (SPÖ) und Außenminister Michael Spindelegger (ÖVP) vertreten.

©Bild: APA/Roland Schlager
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Faymann lud EU-Außenministerin Catherine Ashton in seine Loge. Diese zeigte sich ebenfalls "begeistert" und möchte im nächsten Jahr wieder kommen.

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