Holender-Sohn unter Debütanten

Bundeskanzler Faymann begrüßte EU-Außenministerin Ashton zum Opernball.
Dabei sein ist alles: Dieses Motto gilt wieder für den diesjährigen Opernball. Die Karten sind ausverkauft. Das "Who-is-Who" aus Wirtschaft, Politik und Kultur gibt sich in der Wiener Staatsoper wieder ein Stelldichein - und das unter gehörigem Medieninteresse.

©Bild: APA/Robert Jäger
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Schon beim Eintreffen der ersten Gäste war der Rummel groß. Neben Vizekanzler Josef Pröll (ÖVP) wurde auch der ehemalige EU-Agrarkommissar Franz Fischler bereits gesehen. Auch das britische Model Katie Price ist bereits in der Oper. Sie ist Gast des Unternehmerpaars Irene und Alexander Mayer, das auch Anteil am Promifaktor des Balls haben wollte.

Trubel bei Price-Empfang
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Der Empfang von Price verlief turbulent. Sobald Price ihren Wagen verlassen hatte, folgten ihr Fotografen und Kamerateams. Vor der ORF-Kamera stellte sie ihr "Luder-Image" in Abrede: "Ich bin eine Lady und ziehe mich auch wie eine Lady an." Sie könne sich sogar vorstellen, im nächsten Jahr wiederzukommen.

©Bild: APA/Robert Jäger
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Weniger Glück mit seiner Einladungspolitik hatte diesmal Richard Lugner. Das Hoffen auf seinen Gast Lindsay Lohan half nicht - sie wird nicht kommen. Als Ersatz muss nun Ex-Modern-Talking-Sänger Dieter Bohlen herhalten.

Singender Holender
Für die Eröffnung hat Staatsopern-Direktor Ioan Holender eine Überraschung geplant. Bei seinem elften und letzten Opernball will sich der immer wieder als Kritiker der Veranstaltung auftretende Direktor musikalisch mit einem Lied aus der Operette "Die Fledermaus" von seinem Publikum verabschieden. Im Chor wird er auch von seiner Tochter unterstützt.

Zum 54. Mal geht der weltberühmte Ball am Donnerstag über die Bühne, der ganz im Zeichen von Gustav Mahler und Frederic Chopin steht.

Choreographie mit "Höheneffekt"
Der musikalische Querschnitt aus 14 in der Staatsoper aufgeführten Stücken wurde von 13 Solisten des Hauses und Holender einstudiert. Er bildet auch das Herzstück der Eröffnung.

Die Choreographie der 144 Debütantenpaare lag in den Händen der oberösterreichischen Tanzschulen Michael Horn und Werner Dietrich - mit eingebautem "Höheneffekt". Im vergangenen Jahr wurde kritisiert, dass die Effekte der Figuren nur von oben zu sehen waren. Unter den Debütanten ist auch Holenders Sohn Livio.

Prominenz versammelt
Gab es im vergangenen Jahr zahlreiche hochrangige Absagen aus der Polit- und Wirtschaftsprominenz, kann sich die Gästeliste heuer wieder mit bekannten Namen schmücken.

Bundespräsident Heinz Fischer wird mit seiner Ehefrau den Ball besuchen. Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) begrüßt EU-Außenministerin Catherine Ashton in seiner Loge. Vizekanzler Josef Pröll (ÖVP) hat den deutschen Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) zu Gast.

Keine Demonstration
Die Wiener Exekutive brach heuer mit einer Tradition. Da keine Demonstrationen angemeldet oder angekündigt wurden, verzichtet sie erstmals im neuen Jahrtausend auf das traditionelle Platzverbot rund um die Staatsoper.

Der Ring ist jedenfalls für den motorisierten Verkehr noch bis 23.00 Uhr zwischen Schwarzenbergplatz und Operngasse gesperrt und wird über die 2er-Linie umgeleitet - mehr dazu in wien.ORF.at.

Franzobel und Zogaj
Für Aufregung sorgte der Opernball 2010 schon vor einiger Zeit. Arigona Zogaj wurde kurzfristig von Schriftsteller Franzobel zum Ball eingeladen. Nachdem Ballorganisatorin Desiree Treichl-Stürgkh die Karten zugesichert hatte, dementierte Zogaj allerdings den Besuch.

Ein paar Tage vor dem Ball ließ auch Holender mit seiner Aussage, er würde den Opernball abschaffen, aufhorchen.

Opernball im ORF
Alfons Haider und Claudia Reiterer führen heuer als Moderatorenpaar die ORF-Liveberichterstattung vom Opernball. Auf dem roten Teppich werden Dominic Heinzl und Kati Bellowitsch mit den Promis parlieren.

TV-Hinweis
ORF2 berichtet live vom Opernball - mehr dazu in tv.ORF.at.

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