"Eines der unmenschlichsten Dramen"

In 13 bewaffneten Konflikten sollen Kinder nach wie vor im Kriegseinsatz sein.
Am 12. Februar 2002 ist ein Zusatzprotokoll zur UNO-Kinderrechtskonvention beschlossen worden, das den Militäreinsatz von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren verbietet. Aus diesem Anlass wurde der Red Hand Day, der Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten, ausgerufen.

Zwischen 250.000 und 300.000 Kinder sollen weltweit als Soldaten im Einsatz sein, berichten die UNO und verschiedene Hilfsorganisationen. Besonders im Kongo, in Uganda und dem Tschad kämpfen demnach Kindersoldaten auch an der Front.

Die betroffenen Gebiete
Insgesamt bestätigte die UNO in ihrem jüngsten Bericht über Kinder und bewaffnete Konflikte den Einsatz von Minderjährigen in 13 Gebieten. Neben den bereits genannten Ländern zählen dazu unter anderem Burundi, Kolumbien, Burma, Nepal, die Philippinen, der Sudan und in zunehmendem Maße auch Afghanistan.

Hilfsorganisationen im Einsatz
Neben zahlreichen anderen Organisationen unterstützt auch das katholische Hilfswerk Missio Projekte im Kampf gegen den Einsatz von Kindersoldaten. Dieser Missbrauch sei "eines der unmenschlichsten Dramen unserer Zeit", sagte der Missio-Nationaldirektor und Geistliche Leo Maasburg.

Ein Schwerpunkt der Missio-Hilfsleistungen liegt auf Uganda, wo seit 1988 Bürgerkrieg herrscht. Während des Konflikts sollen dort über 20.000 Kinder entführt und als Soldaten eingesetzt worden sein. Missio trat als Vermittler zwischen der Regierung und den Rebellen der Lord's Resistance Army (LRA) ein.

Mit Therapien und einer Schul- und Berufsausbildung versucht die Hilfsorganisation, die Kindersoldaten zu befreien und wieder in die Gesellschaft einzugliedern.

Appell an Österreich
Auch World Vision Österreich meldete sich anlässlich des Gedenktages zu Wort. Die österreichische Regierung solle sich verstärkt dafür einsetzen, dass weltweit auf die Rekrutierung von Kindern verzichtet werde.

Die jugendlichen Kämpfer seien meist nicht älter als elf Jahre und kämen sowohl in Streitkräften als auch in Rebellenarmeen zum Einsatz. "Viele von ihnen werden sexuell missbraucht, gefoltert und ermordet", sagte Amanda Platzer, Geschäftsführerin von World Vision Österreich. Sie fordert nun die Umsetzung des Verbots von Kindersoldaten.

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