Der Film basiert auf einer wahren Story. 2006 veröffentlichte der junge Journalist Benjamin Prüfer in der deutschen Zeitschrift "Neon" eine Reportage über seine Liebe zu einer HIV-infizierten Prostituierten aus Kambodscha.
Das Feedback auf die Geschichte war enorm, zahlreiche Briefe und E-Mails erreichten Prüfer. Die vielen Reaktionen ermunterten ihn, seine Geschichte als autobiografischen Roman mit dem Titel "Wohin Du auch gehst" niederzuschreiben.
"Mit dem Protagonisten denken"
Der Bestseller fiel Buck in die Hände, der die berührende Liebesgeschichte nun verfilmte.
"Man nimmt eine Prise Realität und mischt die anders auf, das mag ich am liebsten", sagte der deutsche Regisseur im Interview mit ORF.at. Für Buck ist die Geschichte sehr aktuell und zeitlos zugleich.
Spannend an der Geschichte fand er die Entwicklung der Hauptfiguren. "Für mich interessante Filme sind die, wo ich den Protagonisten verfolge und mit ihm denken kann", so Buck. Er verknüpfte die romantischen Elemente der Liebesgeschichte mit Backpacker-Mentalität und kambodschanischem Großfamilienleben.
Die Diagnose: HIV-positiv
Die Handlung ist melodramatisch. Ein junger Journalist reist arglos durch Asien und trifft während einer zugedröhnten Partynacht in Kambodschas pulsierender Hauptstadt Phnom Penh die junge Sreykeo.
Nach der ersten gemeinsamen Nacht erfährt er, dass sie sich mit Prostitution über Wasser hält. Ben verliebt sich dennoch in das fremde Mädchen und wohnt sogar zeitweilig bei ihrer Familie im Armenviertel. Zurück in Deutschland erfährt er per Skype, dass Sreykeo HIV-positiv ist.
Der junge Mann muss sich entscheiden, ob er eine kaum zu überblickende Verantwortung übernehmen will oder ob ihm sein eigenes Leben, das in Deutschland geordnet ablaufen könnte, wichtiger ist.
Ein harmonisches Paar
Für die Rolle des jungen Journalisten konnte Buck den Nachwuchsstar David Kross gewinnen, der bereits in seinem Film "Knallhart" zu sehen war.
Der 19-Jährige verkörpert den zwischen Liebe und Zukunftsangst hin- und hergerissenen Ben. Kross war in "Der Vorleser" bereits in einer großen Hollywood-Produktion an der Seite von Kate Winslet zu sehen.
Buck findet, dass der junge Kross perfekt in die Rolle passt. "Ich wollte keinen älteren Mann haben, der sich so ein Mädchen aussucht."
Als Partnerin steht ihm die junge Thailänderin Apinya Sakuljaroensuk zur Seite. "Wir haben sehr lange gesucht, in Los Angeles und Kambodscha. Apinya wusste genau, was wir wollen, und hat das super umgesetzt", meinte Buck im Interview über seine Darstellerin.
"Ich zeige die Hoffnungskiste"
Gedreht wurde großteils an Originalschauplätzen. Es ist Bucks erster außerhalb Deutschlands entstandener Film.
Der Regisseur versuchte, ein möglichst authentisches Bild der kambodschanischen Lebenswelt zu zeichnen, verfremdete dieses jedoch immer wieder - klassisch für das Kino der Region - mit weichen Bewegungen und sanften Darstellungen der Liebesgeschichte. "Ich klage niemanden an. Ich zeige die Hoffnungskiste", so Buck.
Junges Land mit schneller Entwicklung
"Im Vergleich mit Thailand und Vietnam steht der Tourismus dort erst am Anfang. Die Bevölkerung wächst rasch, 50 Prozent der Kambodschaner sind unter 20", sagte Buck.
"Auch wenn der Ton schärfer wird, ist die Stimmung immmer noch relaxt, obwohl es sehr laut ist. Schon in diesem letzten Jahr hat sich alles enorm verändert."
Happy End im wahren Leben
"Benjamin ist in der kambodschanischen Kultur angelangt. Da gibt es andere Deutsche, die schotten sich ab dort. Er nicht, er liebt das", erklärte Buck über den "echten" Ben.
Prüfer lebt heute als Schriftsteller und Journalist mit seiner Frau in Phnom Penh. Sie haben ein sechsjähriges Mädchen adoptiert und sind mittlerweile die leiblichen Eltern eines zweijährigen, gesunden Buben. Sreykeo hat mit Hilfe der Medikamente die Krankheit unter Kontrolle.
Auch Buck hat durch die Dreharbeiten eine Verbindung zu Kambodscha gefunden: Er unterstützt Menschen, die er dort kennengelernt hat, und will ihnen eine Perspektive geben.
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