Neue Zielgruppen im Visier

Pepsi und Coca-Cola entdecken die Kokosnuss.
Der US-Softdrink-Riese Coca-Cola und sein Mitbewerber Pepsi liefern einander seit jeher einen harten Konkurrenzkampf. Im Wettstreit um Marktanteile suchen die beiden Getränkekonzerne jetzt nach neuen Einnahmequellen abseits des Limonadenmarkts.

Um dem zunehmenden Gesundheitstrend Rechnung zu tragen, sind die beiden US-Getränkehersteller auf die Kokosnuss gekommen. Konkret wollen sie bei der Vermarktung von Kokoswasser mitmischen, das sich vor allem unter Sportlern und gesundheitsbewussten Verbrauchern großer Beliebtheit erfreut.

Interesse an Kokoswasserproduzenten
Coca-Cola hat sich deshalb als Teil einer Investorengruppe an dem kalifornischen Getränkehersteller Zico beteiligt, der als einer der führenden Kokoswasserproduzenten in Nordamerika gilt. Erst vergangenen Monat hatte Pepsi die Übernahme des größten brasilianischen Kokoswasserproduzenten Amacoco bekanntgegeben.

"Erlebbarer Nutzen für die Kunden"
Kokoswasser habe "in den USA ein langfristiges Potenzial, da es mehrere Eigenschaften besitzt, die Konsumenten schätzen", so John Sicher vom Handelsmagazin "Beverage Digest" gegenüber der Nachrichtenagentur AP. Das Getränk sei relativ kalorienarm, natürlich und gesund - "es bietet den Kunden einen erlebbaren Nutzen".

Angesichts dessen sei es sinnvoll, dass die Getränkeriesen in Kokoswasser investieren. Ob es sich bei dem abgepackten Fruchtwasser der Kokosnuss - nicht zu verwechseln mit Kokosmilch, die aus püriertem Fruchtfleisch gewonnen wird - tatsächlich um das "nächste große Ding" handelt, konnte Sicher noch nicht sagen.

Auf Kundenfang
Der Gründer und Geschäftsführer von Zico, Marc Rampolla, sieht sich durch das 15 Millionen Dollar schwere Investment jedenfalls bestätigt: "Durch unsere strategischen Partner ist es uns möglich, unser Produkt einem weitaus größeren Kundenkreis anzubieten."

Bisher war Kokoswasser auf dem nordamerikanischen Markt bei einigen Lebensmittelketten, in Naturkostläden, kleinen Geschäften, Yogastudios und über das Internet erhältlich.

Das Getränk, dem kein Zucker zugesetzt wird, sei "in New York auf dem besten Weg zur angesagten Marke", so Lewisch Hershkowitz, Getränkegroßhändler aus New York und ebenfalls Teil der Investorengruppe.

"Kokos-Engagement" und "Project Life"
Ob die US-Getränkeriesen mit der Kokosnuss das "nächste großes Ding" landen können, werden letztlich die Konsumenten entscheiden. Von Konzernseite hieß es, man sei immer auf der Suche nach neuen, innovativen Produkten.

Gerade in den USA bekommen die Getränkekonzerne nach Angaben von Pepsi die Wirtschaftskrise zu spüren. Der sich verschärfende Wettbewerb sowie der Griff der Verbraucher zu günstigeren Produkten ließen in der Getränkesparte sowohl Umsatz als auch Gewinn schmelzen. Zudem stünden gerade gesundheitsbewusste Konsumenten den süßen Limonaden kritisch gegenüber.

Der in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia ansässige Softdrink-Gigant Coca-Cola will diesen Entwicklungen Rechnung tragen: Neben seinem "Kokos-Engagement" wird laut der britischen "Times" derzeit unter dem Namen "Project Life" eine ganze Palette neuer, auf Milch basierender Produkte entwickelt.

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