Später wurde der Mann, der sich selbst nur F. C. Gundlach nennt, in Hamburg zum erfolgreichen Fotounternehmer. Heute ist der Grandseigneur der deutschen Fotografie ein international renommierter Sammler und Kurator.
Erste Fotos mit der "Black Box"
Das Interesse für die Fotografie wurde bei F. C. Gundlach, 1926 in Heinebach in Hessen geboren, schon früh geweckt: Im Alter von zehn Jahren schenkte ihm sein Onkel "die berühmte Black Box", eine einfache Agfa Box für fünf Mark.
Mit 19 Jahren wollte er unbedingt eine Ausbildung an einer privaten Fotoschule in Kassel beginnen. "Der Schulleiter wollte mich rausschmeißen. Doch dann gelang mir ein gutes Bild, und ich durfte bleiben", sagt Gundlach.
Düsterer Existentialismus
Anfang der 50er zog es den jungen Mann nach Paris, wo ihn die Existenzialisten-Szene beeindruckte. 1953 lichtete er Stars wie Simone Signoret und Yves Montand in einer düsteren Schwarz-Weiß-Welt ab.
Mit dem Wirtschaftswunder kam auch der Glamour nach Deutschland. Die Menschen sehnten sich nach Geschichten, die ihnen Illustrierte wie "Film und Frau", "Quick", "Brigitte" und "stern" nach Hause lieferten. Innerhalb kürzester Zeit wurde Gundlach zum Star der westdeutschen Modefotografie: "Ich wusste, ich war ein Märchenerzähler."
Deutschlands erste Fotogalerie
Ende der 60er gründete Gundlach in einem Bunker auf dem Heiligengeistfeld in Hamburg das Unternehmen Professional Photo Service (PPS), das Labore und Studios betrieb und mit Kameras und Fotopapier handelte. Später eröffnete er die PPS Galerie F. C. Gundlach, die erste reine Fotogalerie in Deutschland - der Grundstein für seine neue Karriere als Sammler war gelegt.
Nicht mehr selbst aktiv
Ende der 80er legte Gundlach die Kamera aus der Hand. Mit seiner Berufung zum Gründungsdirektor des Hauses der Photographie in den Hamburger Deichtorhallen 2005 ging für ihn "ein Traum in Erfüllung".
Den Grundstock für das Haus der Photographie bildet neben dem Bildarchiv des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" Gundlachs eigene Sammlung, die er in den vergangenen 30 Jahren zusammengetragen hat.
Links:
- Stiftung F. C. Gundlach
- Gundlach-Biografie (Wikipedia)