Terence Hill feierte seinen 70er

Der Westernheld und Frauenschwarm Mario Girotti machte als Terence Hill gemeinsam mit Bud Spencer Karriere.
Westernparodien pflasterten seinen Weg, smart und trickreich verteilte er mit seinem Kompagnon Bud Spencer Watschen und Kinnhaken im Dutzend. Terence Hill hat sich als Schauspieler in brutalen Italo-Western und später als Komödiant im Sattel einen Namen gemacht.

©Bild: APA/DPA/Thomas Lehmann
©Bild: APA/DPA/Thomas Lehmann
Noch immer steht der Italiener, der im März seinen 70. Geburtstag feierte, vor den Fernsehkameras. In der beliebten italienischen TV-Serie "Don Matteo", derzeit in der siebenten Staffel, spielt er einen Pfarrer mit Spürnase und dem Herz am rechten Fleck.

Liste mit 20 Namen
Der blonde Prügler mit den stahlblauen Augen heißt eigentlich Mario Girotti; seine Mutter kam aus Deutschland, wo der spätere Westernheld als Kind einige Jahre lebte. Schauspielern war schon damals seine große Leidenschaft. Zwölfjährig erhielt er in Rom seine erste Filmrolle.

Für die internationale Karriere habe er aber einen anderen Namen gebraucht, "damit sich die Filme besser verkaufen". Man drückte Girotti eine Liste mit 20 Namen in die Hand und gab ihm 24 Stunden - heraus kam Terence Hill.

Action im Duo
Seine Filme waren künstlerisch selten anspruchsvoll, was die Millionen Fans allerdings nicht störte. Wenn Hill und Spencer auf der Leinwand auftauchten, dann waren Action und Massenkeilereien angesagt. "Gott vergibt, wir beide nie" (1967), "Vier für ein Ave Maria" (1968), "Die rechte und die linke Hand des Teufels" (1970) hießen die großen Hits.

Rolle in "Der Leopard"
Dabei hatte er auch Erfahrung im "ernsten Fach". 1963 spielte er in Luchino Viscontis "Der Leopard" an der Seite von Claudia Cardinale und Burt Lancaster den Freiheitskämpfer Garibaldi. Später zog es ihn dann in den wilden Westen zurück: Kassenschlager im deutschsprachigen Kino waren Karl-May-Verfilmungen mit ihm, etwa "Winnetou 2" und "Old Surehand".

Doch entscheidend sollte das Zusammenspiel mit Spencer bleiben. "Wenn Bud und ich zusammen drehen, macht es einfach 'klick', und wir sind lustig", meinte Hill einmal. Die Rollen waren klar verteilt: Er war chic, clever und trickreich, der dicke Spencer hauptsächlich stark.

Erste Regie bei "Don Camillo"
Aber auch solo machte Hill Karriere, etwa in "Joe, der Galgenvogel", "Mein Name ist Nobody" neben Henry Fonda und "Marschier oder stirb" mit Gene Hackman und Catherine Deneuve. 1984 stand Hill erstmals vor und hinter der Kamera, in "Keiner haut wie Don Camillo".

Der Mann, der privat als sanft gilt und ein Liebhaber der schönen Künste ist, lebt seit drei Jahrzehnten mit seiner Frau, einer Amerikanerin bayrischer Abstammung, auf einer zwölf Hektar großen Ranch im US-Bundesstaat Massachusetts.

Links: