Der Oktober sei mit zweistelligen Umsatzzuwächsen einer der besten seit Jahren. Für die gesamte Wintersaison (November bis April) rechnet Gallbauer mit einem leichten Plus. Freilich hänge das Geschäft vom Wetter ab.
Auch das erste Halbjahr 2009 verlief für die Sportartikelhändler den Angaben zufolge gut: Laut KMU-Forschung legte die Branche in den ersten sechs Monaten des Jahres nominell um 5,1 Prozent zu, real um 2,4 Prozent.
60 Prozent des Umsatzes im Winter
2008 erwirtschaftete der heimische Sportartikelhandel 1,18 Mrd. Euro - nominell entsprach das einem Zuwachs von 5,4 Prozent, real von 3,2 Prozent. Rund 60 Prozent des Umsatzes werden in der Wintersaison gemacht, sagte Peter Voithofer von der KMU-Forschung der APA.
Lieferungen noch ausständig
Der frühe Wintereinbruch überraschte die Händler doch einigermaßen, viele Lieferungen stehen noch aus. "Skibekleidung bekommen wir normal immer erst Mitte oder Ende Oktober", so Gallbauer.
In den ersten zwei Oktoberwochen habe der Umsatz um zehn Prozent angezogen, so Intersport-Sprecher Christian Mann. Im Bereich Bekleidung wurde ein Plus von 20 Prozent erzielt, Hauben und Stirnbänder legten um 60 Prozent zu, Handschuhe um 42 Prozent.
Mit Skiern "verdient man nichts mehr"
Etwas anders sieht die erste Bilanz bei den Skiverkäufen aus. In den Stadtfilialen sei bisher ungefähr gleich viel verkauft worden wie im vergangenen Jahr, in den Tourismusregionen hingegen wurde ein Plus von 13 Prozent verzeichnet.
Laut Mann verdient ein Händler heutzutage nichts mehr mit Skiern. Im Winter 2008/09 habe Intersport mit dem Verkauf von Skihelmen und -brillen bereits gleich viel umgesetzt wie mit Alpinskiern.
Für die Skiindustrie ist das keine erfreuliche Entwicklung, sie sieht dem kommenden Winter mit gemischten Gefühlen entgegen. Im Winter 2008/09 deckten sich viele Skifahrer mit neuem Material ein, weshalb die Absatzaussichten für heuer nicht so rosig sind, berichtete ORF.at.
Handel profitiert von Sicherheitsboom
Auch der Marktführer unter den heimischen Sportartikelhändlern, die Sport Eybl & Sports Experts AG, profitierte im Oktober vom Wetterumschwung. "Wir merken das an den Umsätzen", sagte Sprecherin Gisela Huemer.
Für das Geschäftsjahr 2009/10 erwartet Vorstand Peter Wahle eine Umsatzsteigerung um rund drei Prozent auf 390 Millionen Euro, sagte er kürzlich.
Im heurigen Winter will das Unternehmen weiterhin vom anhaltenden Sicherheitsboom profitieren. Die Nachfrage nach Ski- und Snowboard-Helmen sei im Vorjahr so groß gewesen, dass es sogar zu Lieferengpässen kam. Die Sport Eybl & Sports Experts AG verkaufte vergangenen Winter über 100.000 Helme.
Kinderskihelme: "Markt ist gesättigt"
Österreichweit wurden im Vorjahr 600.000 Helme verkauft, das entsprach einem Plus von 50 Prozent. Für heuer wird ein gleich bleibendes Niveau erwartet, sagte Mann.
Intersport setzte nach eigenen Angaben rund 250.000 der 600.000 ab, um 85 Prozent mehr als im Winter 2007/08. Ein Drittel davon waren Kinderhelme, der Rest ging auf der Kappe der Erwachsenen.
"Bei Kindern ist der Markt quasi gesättigt", so Manns Erklärung. Von drei Helmen werden mittlerweile zwei schon mit Brille gekauft. Zu Beginn wurden Helme und Brillen oft separat gekauft und passten dann nicht zusammen.
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