Nicht selten seien es die Stockholmer selbst, berichtet die Website The Local, die Kaninchen in der Stadt aussetzten und somit die Vermehrung der Kleintiere vorantrieben.
Doch es wäre nicht Schweden, würde man die toten Kaninchen nicht einem sinnvollen Verwertungszweck zuführen. Die Hasen werden eingefroren und in die zentralschwedische Provinz Värmland verfrachtet, wo man sie in der Stadt Karlskroga in einem Bioenergiekraftwerk verbrennt und mit ihnen die lokale Fernwärme betreibt.
"Wie ein Geschäft mit Kaninchen"
Tierschützer sind erbost ob dieses Vorgehens. "Hier wird so getan, als fände die Jagd auf die Kaninchen für einen guten Zweck statt", beklagt sich die Tierschützerin Anna Johannesson vom Verein "Vilda Kaniners Värn" gegenüber der Zeitung "Vart Kungsholmen": "Das sieht so aus, als würde man mit den Kaninchen ein Geschäft machen, statt zum Grund des Problems vorzudringen."
Stadtamt: Zu viele ausgesetzte Tiere
Für Tommy Tuvunger vom Stockholmer Verkehrsamt, das auch für die Aufsicht über Wildtierpopulationen in der Stadt zuständig ist, stellt sich das Thema ganz anders dar.
"Viele der Hasen sind zahm", so Tuvunger gegenüber "Vart Kungsholmen". Tuvunger berichtet, dass gerade in Stockholm viele Tierbesitzer ihre Kaninchen, nachdem sie ihrer überdrüssig geworden seien, in der Stadt aussetzten. "Und dabei glauben sie, die Kaninchen könnten dann ja mit anderen spielen."
Stadt soll andere Möglichkeiten prüfen
Die Tierschützer wollen jedenfalls, dass die Stadt andere Optionen für die Kontrolle der Kaninchenpopulation in Stockholm prüft als die Jagd und das anschließende Verbrennen in einem Fernwärmekraftwerk.
Doch die Stadt Stockholm scheint nicht gewillt, einen anderen als den gnadenlosen Weg zu gehen. Man verweist auch darauf, wie viel Schäden die Tiere an Pflanzen, gerade in Parks, anrichteten.
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