Den Grünen ist das zu wenig: Sie fordern für jede der rund 400 Pflichtschulen ein Team aus Psychologen und Facharbeitern. Dadurch könnte Gewalt, Drogenkonsum und Vandalismus gegengesteuert oder diese vermieden werden, so die Schulsprecherin der Wiener Grünen, Susanne Jerusalem, bei einer Pressekonferenz Anfang der Woche.
Experten nach Vorbild Finnlands
Jerusalem wertete das angelaufene Projekt zwar vorsichtig positiv, es brauche jedoch - wie beispielsweise in Finnland - Experten, die in den Schulbetrieb integriert sind, eigene Räumlichkeiten zur Verfügung haben und sich in den Klassen vorstellen. Nur so könnten Kinder Vertrauen zu den Ansprechpersonen aufbauen.
Um den Ausbau nach grünen Vorstellungen realisieren zu können, brauche es Geld, das im Bildungsressort nicht zu finden sei, betonte Jerusalem. Hier brauche es auch die Investitionsbereitschaft von Bürgermeister Michael Häupl und Finanzstadträtin Renate Brauner (beide SPÖ).
Sozialarbeiter agieren regional
Bei dem vor kurzem ins Leben gerufenen Wiener Modell agieren die Schulsozialarbeiter nicht an einem konkreten Standort, sondern sind regional und meist in den Außenbezirken tätig. Längerfristig sollen die angestrebten 30 Experten dann im gesamten Stadtgebiet tätig sei.
Jetziges Modell wenig motivierend
Die Schule werde immer mehr zum sozialen Brennpunkt, hieß es. Große Anforderungen gebe es etwa in Rudolfsheim-Fünfhaus, berichtete die dortige grüne Bezirksrätin Birgit Hebein. Dabei handle es sich um den ärmsten Bezirk der Stadt, wobei der Migrantenanteil gleichzeitig sehr hoch sei. Erfahrene Sozialarbeiter seien nach dem jetzigen Modell wenig motiviert, sich im Schulbereich zu engagieren.
So würden Dienstverträge auf ein Jahr befristet, was zu kurz für ein Pilotprojekt sei, unterstrich Hebein. Außerdem würden Vordienstjahre nicht angerechnet, was bedeute, dass Fachleute nach dem Einstiegsgehalt für Lehrer entlohnt würden.
Stunden für Beratungslehrer gekürzt
Sie kritisierte zudem, dass in den vergangenen Jahren die Stundenanzahl für Beratungslehrer von 22 auf durchschnittlich zehn Stunden gekürzt worden sei. Auch beim Team- und Begleitunterricht für Deutsch- und Fremdsprachenunterricht sei gekürzt worden.
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