Pittsburgh als "grüner" Musterschüler

Die ehemals schmutzige Stahlstadt wurde zum Musterschüler in Sachen grüner Energie.
Dass sich US-Präsident Barack Obama ausgerechnet die ehemalige Stahlstadt Pittsburgh als Austragungsort für den G-20-Gipfel ausgesucht hat, ist kein Zufall. Denn die frühere Industriemetropole ist ein positives Sinnbild dafür, wie Krisen Städte verändern und erfolgreich machen können.

Mit Stahl zu Reichtum
Seinen Höhepunkt erlebte Pittsburgh Mitte des 19. Jahrhunderts. Das reiche Steinkohlevorkommen und die verkehrstechnisch günstige Lage am Ohio River führten dazu, dass die kleine Stadt im Südwesten Pennsylvanias zu einer der größten Industriestädte der USA wurde.

Innerhalb weniger Jahre stieg der Stahlhersteller U.S. Steel zum größten Konzern der Welt auf und lockte Tausende Einwanderer in die Stadt. Bereits Mitte des 20. Jahrhunderts waren hier die meisten Großunternehmen außerhalb New Yorks angesiedelt.

Die Stadt der grauen Hemden
Doch der industrielle Boom hatte auch seine Schattenseiten: Bald hatte Pittsburgh den Beinamen "Two-white-shirts-a-day City". Aufgrund des dichten, schwarzen Smogs mussten die Bewohner ihre weißen Hemden mehrmals am Tag wechseln, weil sie schnell grau und schmutzig wurden.

Niedergang in den 70ern
Doch mit dem Einbruch der Stahlproduktion in den 70er Jahren endete auch der kometenhafte Aufstieg von Pittsburgh. Hunderttausende Menschen verloren ihre Jobs und zogen in andere, aufstrebende Regionen.

Zum Glück für Pittsburgh kam der Niedergang der Stahlproduktion zu einer Zeit, als die US-Konjunktur relativ stabil war. Auf die abwandernden Arbeiter warteten also genug Jobs, doch die Stadt musste sich neu orientieren.

Studenten statt Stahlarbeiter
Sie fand ihre Chance im Bereich Forschung und Technologie. Heute beheimatet Pittsburgh fünf Universitäten, wobei vor allem die Universität von Pittsburgh, kurz "Pitt" genannt, und die private Carnegie Mellon University zu den besten des Landes gehören. Am Medical Center entwickelte Jonas Salk in den 50er Jahren den ersten Impfstoff gegen Kinderlähmung.

Mit mehr als 50.000 Stellen und 130.000 Studenten gehört der Bildungsbereich zu den stärksten Branchen der Stadt, gefolgt von Unternehmen im Bereich Forschung und IT. Alles Bereiche, die sich selbst in der Wirtschaftskrise als relativ stabil erwiesen haben.

Grüner Musterschüler
Aus der schmutzigen Stadt ist außerdem ein Vorzugsschüler in Sachen Umweltschutz geworden. Strenge Emissionsschutzgesetze sorgen wieder für eine klare Luft, und keine andere Stadt in dieser Größe hat so viele "grüne" Jobs.

Selbst der Ort, an dem sich die Gipfelteilnehmer treffen, das David. L. Lawrence Convention Center, ist "grün". Es wurde für seinen geringen Energieverbrauch bereits mit Preisen ausgezeichnet.

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