Ausgefeilter Raub

Polizei hat noch keine konkreten Hinweise.
Auf filmreife Weise haben Gangster in Schweden ein Gelddepot ausgeräumt: Die Diebe waren Mittwochfrüh mit einem Hubschrauber auf dem Dach des Gelddepots einer Sicherheitsfirma südlich der Hauptstadt Stockholm gelandet, teilte die Polizei mit.

Mindestens zwei Männer drangen in das Gebäude ein, kurz darauf hörten Zeugen aus dem Inneren Explosionen. Anschließend hätten die Einbrecher Geldsäcke in den Hubschrauber geladen und seien wieder abgehoben, berichtete ein Sprecher.

Die Polizei konnte trotz Alarms nicht eingreifen: Unbekannte hatten im Hangar der Polizeihubschrauber ein verdächtiges Paket abgelegt, so dass die Helikopter wegen eines Bombenalarms auf dem Boden bleiben mussten. Auch konnte die Polizei nicht mit Autos zu dem Geldlager vordringen, weil in der Umgebung spitze Gegenstände verstreut worden waren.

Auch Hubschrauber war gestohlen
Wie viel Geld aus dem Depot in Västerberga bei Stockholm gestohlen wurde, war zunächst unklar. In Summe dauerte der Coup rund 20 Minuten, wie Polizeisprecher Björn Engström mitteilte.

Ulrika Lönngren, Polizeichefin in Stockholm, die ihr Büro in Västerberga hat, wurde Zeugin des dreisten Coups. Nach ihren Angaben "landete der Hubschrauber auf dem Dach, die Diebe sind ins Innere des Gebäudes, und man hörte mehrere Explosionen. Anschließend haben sie etwas in den Hubschrauber geladen", wurde Lönngren von der schwedischen Website The Local zitiert.

Der bei dem Einbruch genutzte Hubschrauber wurde später verlassen in einem Wald nördlich der schwedischen Hauptstadt entdeckt. Der Betreiber einer Fliegerschule meldete, dass ihm ein Hubschrauber vom Typ Bell 206 Jet Ranger gestohlen worden war.

Polizeihubschrauber nicht einsatzbereit
Nach Angaben der Polizei hätten sich die Männer mit Vorschlaghämmern oder etwas Ähnlichem Zugang über das Dach verschafft. Und um die Polizei auf Distanz zu halten, seien rund um das Gebäude Krähenfüße ausgestreut worden.

Auch die im nahe gelegenen Värmdö stationierten Polizeihubschrauber hätten nicht abheben können, da neben den Geräten verdächtige Schachteln gesichtet wurden, die zuerst untersucht werden mussten, wie Engström mitteilte. Immerhin seien die Schachteln mit der Aufschrift "Bomb" versehen gewesen.

Angestellte waren im Gebäude
Laut Lönngren waren während des Coups zwischen zehn und 20 Angestellte im Gebäude. Die meisten hätten Geld gezählt. Sie sollen nun vernommen werden.

Der Manager des Depots, Roy Gierde, sagte der Zeitung "Aftonbladet", dass die Diebe mit großer Sicherheit von den Überwachungskameras gefilmt worden seien. "Schließlich haben wir überall Kameras", so der Manager.

Erstes Verhör
Nach Polizeiangaben wurde eine Person bereits wegen ihrer mutmaßlichen Verwicklung in den Raub verhört. Angeklagt sei sie aber bisher nicht.

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