Zimmermann ging vor mehr als 40 Jahren mit "XY" erstmals via Fernsehen auf Gangsterjagd und schuf damit den Vorläufer späterer Realityshows. Neben "XY" berichtete Zimmermann mehr als 30 Jahre lang in "Vorsicht Falle" über "Nepper, Schlepper, Bauernfänger".
Seinen letzten öffentlichen Auftritt absolvierte Zimmermann, seit Bestehen seiner Sendung "Ganoven-Ede" genannt, am 10. Mai 2007 bei einem Fest zur 400. Ausgabe seines Kriminalmagazins. Danach zog er von seinem Wohnsitz in der Schweiz nach München. Seitdem wurde er zusehends dement und schwächer. Die Beerdigung soll im engsten Familienkreis stattfinden.
"Guten Abend, verehrte Zuschauer"
Ein Millionenpublikum saß vor den Bildschirmen, wenn Zimmermann mit den Worten "Guten Abend, verehrte Zuschauer" die Fernsehfahndung eröffnete.
Ab 1968 entstand die Sendung in Zusammenarbeit mit dem ORF und dem Schweizer Fernsehen. Als Zimmermann 1997 die Moderation abgab, übernahm der Hamburger Anwalt Butz Peters die Sendung, 2002 folgte der Sportreporter Rudi Cerne.
"Pionier des Realitätsfernsehens"
ZDF-Intendant Markus Schächter nannte Zimmermann einen Pionier des Realitätsfernsehens in Deutschland: "Zimmermann hat die Möglichkeiten des Fernsehens für die Verbrechensbekämpfung früh erkannt und konsequent eingesetzt", so Schächter. Dabei habe er seine Werteorientierung zum Maßstab seiner Arbeit gemacht.
"Er suchte stets nach der Wahrheit, war ein Verfechter der umsichtigen und sorgfältigen Recherche", sagte Schächter. Zimmermann sei es dabei nicht allein um den Kampf gegen die Kriminalität gegangen, er habe auch maßgeblich dazu beigetragen, auch die Verbrechensopfer ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.
"Zweiter Geburtstag" nach Entlassung aus DDR-Haft
Zimmermanns Journalistenkarriere begann in den Nachkriegsjahren in Schweden. Bei einer Recherchereise wurde er 1949 in der Sowjetzone verhaftet und wegen Spionage zu 25 Jahren Zwangsarbeit in Bautzen (Sachsen) verurteilt. Seine vorzeitige Entlassung aus der Haft 1954 habe er als "zweiten Geburtstag" gefeiert, sagte er später. Zimmermann ging nach Hamburg und arbeitete für den NDR und das ZDF.
Seit Mitte der 70er Jahre setzte Zimmermann seine Popularität auch dafür ein, mit dem von ihm gegründeten Weißen Ring Verbrechensopfern zu helfen.
"Ich werte es als großen Erfolg, dass sich heute wesentlich mehr um Verbrechensopfer gekümmert wird", sagte Zimmermann, der zahlreiche Preise und Auszeichnungen vom Bundesverdienstkreuz I. Klasse über den Bayerischen Verdienstorden, die Goldene Kamera und den Adolf-Grimme-Preis bis zum
Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich erhielt, zu seinem 70. Geburtstag.
Kriminelle Vergangenheit
Stets trat er für konsequente Verfolgung von Verbrechen ein. Dabei war der TV-Gangsterjäger selbst in seiner Jugend nicht ganz unbescholten.
In der Nachkriegszeit versuchte er neben anderen Jobs auch als "professioneller Schwarzhändler und Dieb" sein Glück, wie Zimmermann in seiner 2005 veröffentlichten Autobiografie "Auch ich war ein Gauner" einräumte.
Link:
- Eduard Zimmermann (Wikipedia)