Das gaben Georg Kindel und Jermaine Jackson am Freitag bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz in Wien bekannt. Das Konzert soll im Juni 2010 in London nachgeholt werden, und zwar im Wembley-Stadion.
Zu früh die falschen Namen genannt
Die Absage für Wien wurde von Kindel unter anderem damit begründet, dass die Zeit für die Vorbereitung zu kurz gewesen sei - und die lokalen Medien zu negativ berichtet hätten. Kindel und Jackson beklagten im APA-Gespräch nach der Absage intensiv die Rolle der Medien.
Jackson sagte: "Es wurden Namen genannt, die wir nie genannt haben, deshalb waren die Erwartungen so hoch. Die haben sich selbst enttäuscht." Kindel, dessen Verluste durch die Absage in Wien sich in "absolut verkraftbarem Rahmen" bewegten, sagte: "In Österreich wurden wir extrem aggressiv attackiert."
"Warum bezeichnen die mich dort so?"
Er verwies auf die negativen Auswirkungen österreichischer Medienberichte auf die Künstlerakquise. Zwei Künstler hätten nach der Lektüre von Medienberichten gesagt: "Ich will dort dabei sein, nur warum bezeichnen die mich so? Das hat eine Eigendynamik genommen, die für uns nicht mehr 'handlebar' war", so Kindel. "Wenn wir in Wien nicht erwünscht sind, dann gehen wir nach London."
In einem Brief auf der bereits freigeschalteten Website erwähnt Jackson die Medien jedoch nicht. Hier ist von einer kurzen Vorlaufzeit die Rede und davon, dass viele der angefragten Stars ihren Zeitplan nicht rechtzeitig ändern konnten.
Vorverkauf ab Dezember
Der Vorverkauf für die Londoner Tickets soll Anfang Dezember starten, dann sollen auch erste Namen beteiligter Künstler bei einer Pressekonferenz verkündet werden. Der Termin für das Event könnte der 5. Juni 2010 werden, auch wenn die Veranstalter selbst lediglich von der ersten Juni-Hälfte sprachen.
Doch auf dem Plakat am Podium prangte bereits - wenn auch zuerst noch verhüllt - das neue Datum. Es wurde erst nach der Pressekonferenz von Journalisten entdeckt.
Tickets werden refundiert
Die Show in der britischen Hauptstadt soll vom Bühnenbild her ähnlich imperial werden wie die Wiener Pläne: "Der einzige Unterschied ist, dass wir das Schloss Schönbrunn nicht als Hintergrund haben", so Kindel. Die für Wien gekauften Tickets werden refundiert.
Jene für den zweiten Anlauf in London sollen günstiger werden als jene für das Schönbrunn-Event. Waren dort mindestens 63 Euro fällig, kostet das günstigste Ticket für das Wembley-Stadion 44 Pfund (50,2 Euro).
Kindel: Brauner war informiert
Die Stadt Wien sei über die Verschiebung des Jackson-Konzerts bereits in der Nacht auf Freitag informiert worden, versicherte Kindel.
Darum sei er verwundert, dass am Vormittag von Vizebürgermeisterin Renate Brauner (SPÖ) bekanntgegeben worden sei, dass die finanzielle Unterstützung der Stadt gestrichen werde. Diese hätte 600.000 Euro betragen.
Mehrere Absagen
Die Veranstalter hatten in den vergangenen Tagen mit Absagen von bereits angekündigten Künstlern wie Chris Brown, Mary J. Blige und Nataly Cole zu kämpfen, auch konnten bei Pressekonferenzen in London und Berlin keine fixierten Auftritte präsentiert werden.
"Auch Interessenten mit großen Namen"
"Wir wussten, dass es extrem schwierig wird", betonte Kindel. Die Umsetzung in nur wenigen Wochen sei von Anfang an eine große Herausforderung gewesen. Aber es habe bis zuletzt die Chance bestanden, die Show zu machen. Und es habe auch Interesse und Gespräche mit "großen Namen" gegeben. Doch viele hätten andere Verpflichtungen gehabt.
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