Eine große, strenge Frau

Unter Queen Victoria erreichte das britische Empire den Höhepunkt seiner Macht.
Um die britische Königin Victoria ranken sich zahlreiche Mythen und Legenden. Kein Wunder: Sie galt als äußerst prüde und war zugleich die Herrscherin über das größte Reich der Zeit.

Den Thron bestieg sie nur, weil ihr Onkel, König William IV., kinderlos gestorben war. Als Tochter von Williams Bruder Edward stand sie in der Thronfolge vor den Nachkommen des anderen Bruders, des Herzogs von Cumberland.

Am Zenit der Macht
Das britische Empire erreichte unter Victoria den Zenit seiner Macht. Mehr als 60 Jahre lang regierte Victoria das Weltreich, das in Industrialisierung und Modernisierung (und deren Schattenseiten: Ausbeutung, Kinderarbeit, Kolonialisierung) allen anderen europäischen Mächten weit voraus war.

Sprichwörtliche Doppelmoral
Geradezu sprichwörtlich wurde das viktorianische Zeitalter auch für seine Doppelmoral. Die Queen selbst galt, insbesondere als Witwe, als Inbegriff der Prüderie: Sexualität war offiziell verpönt und strikt in die Grenzen der Ehe verwiesen - die Realität sah jedoch ganz anders aus. Das belegen nicht zuletzt zahlreiche Gemälde, Fotoakte und Berichte der Zeit.

Mit 18 auf den Thron
1837 bestieg Victoria 18-jährig den Thron. Am Beginn prägten sie vor allem zwei Männer: Premierminister Lord Melbourne und Prinz Albert, den sie 1840 heiratete. Victoria brachte zwischen 1840 und 1857 neun Kinder zur Welt.

Depression nach Tod von Prinz Albert
Als Prinz Albert 1861 starb, verfiel Victoria in eine Phase der Depression. Jahrelang zeigte sie sich kaum in der Öffentlichkeit. Bis zu ihrem Tod kleidete sie sich in Schwarz. Auf Victoria wurden nicht weniger als sieben Attentate verübt; dass sich die Königin davon unbeeindruckt zeigte, steigerte ihre Popularität.

Die Ursprünge der Paparazzi
Kein Herrscher zuvor war den Briten so gegenwärtig wie Victoria. Sie reiste viel (1842 erstmals mit dem Zug), und die Erfindung der Fotografie tat ihr Übriges.

Thronjubiläen als große Feste
Die Thronjubiläen Victorias 1887 und 1897 gerieten zu großen öffentlichen Feiern. Am 22. Jänner 1901 starb Victoria auf der Isle of Wight, nach der längsten Regentschaft in der britischen Geschichte. Sie wurde auf Schloss Windsor neben ihrem Gatten Prinz Albert beigesetzt.

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