Bochum, Zürich, Wien

Matthias Hartmann begann seine Karriere als Quereinsteiger bei Heribert Sasse am Berliner Schillertheater.
Das Wiener Publikum konnte mit Matthias Hartmann schon lange vor dessen Bestellung zum neuen Burgtheater-Direktor Bekanntschaft machen: Als Regisseur war der Autodidakt aus Deutschland im Verlauf seiner Karriere schon oft in der Stadt.

1995 inszenierte er Schillers "Die Räuber", 1996 Molieres "Der Menschenfeind" und Ödön von Horvaths "Kasimir und Karoline" - er wurde an der Burg dafür ausgebuht und beschreibt das Projekt heute als "nicht unbedingt meine beste Inszenierung" - und 1998 die Uraufführung von Peter Turrinis "Die Liebe in Madagaskar" am Akademietheater.

In Wien abgelehnt
Hartmann, der nach dem Besuch eines Internats im englischen Gloucester zunächst zwei kaufmännische Lehren begann, die er jedoch abbrach, versuchte schon in jungen Jahren, in Wien Fuß zu fassen.

Als Quereinsteiger und Autodidakt wurde er im Ensembletheater am Wiener Petersplatz allerdings nicht genommen. Er begann seine Theaterkarriere schließlich am Berliner Schillertheater bei Heribert Sasse als Regieassistent.

Schon 1992 zum Theatertreffen eingeladen
1989 lieferte Hartmann mit "Tagträumer" von William Mastrosimone in Kiel seine erste Inszenierung ab. Als leitender Regisseur gehörte er drei Jahre zum Niedersächsischen Staatstheater Hannover.

Bereits 1992 wurde er mit einer "Emilia Galotti"-Inszenierung zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Ab 1994 inszenierte er regelmäßig u. a. am Bayerischen Staatsschauspiel in München und am Deutschen Schauspielhaus Hamburg.

Rekorde in Bochum
In Bochum folgte er als Intendant Leander Haußmann und eröffnete im Herbst 2000 mit der Uraufführung von Peter Turrinis "Die Eröffnung" mit Michael Maertens in der Hauptrolle.

Er inszenierte unter anderem die Uraufführungen von Albert Ostermaiers "Es ist Zeit. Abriss" und von "Der Narr und seine Frau heute Abend in Pancomedia" von Botho Strauss. Für Samuel Becketts "Warten auf Godot" engagierte er den Entertainer Harald Schmidt. Die Besucher liebten sein Programm, und das Schauspielhaus Bochum eilte von Besucherrekord zu Besucherrekord.

Schneller Wechsel
Ab 2005/06 leitete er das Schauspielhaus Zürich, in dem zu Beginn seiner Amtszeit ein Lohnkonflikt für Schlagzeilen sorgte.

Er hatte gerade seine erste Saison als Intendant absolviert, als er im Juni 2006 in Wien vom damaligen Kunststaatssekretär Franz Morak (ÖVP) als neuer Burgtheater-Direktor vorgestellt wurde. Wie in Bochum hinterlässt Hartmann auch in Zürich deutlich gesteigerte Besucherzahlen.

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