Dabei essen die Österreicher nicht unbedingt mehr als bei der letzten Erhebung 2003, sondern verbrennen weniger Kalorien durch zu wenig Bewegung, sagte Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) bei der Präsentation des Berichts im März. Um den damals angekündigten "nationalen Aktionsplan Ernährung" ist es jedoch wieder still geworden.
Jeder zehnte Erwachsene fettleibig
Die wenig erfreulichen Ergebnisse der Studie: Im vergangenen Jahr waren 19 Prozent der sechs- bis 15-jährigen Schulkinder übergewichtig (davon acht Prozent sogar fettleibig). Bei den Erwachsenen (18 bis 65 Jahre) waren 42 Prozent zu dick, davon elf Prozent krankhaft. Bei den 66- bis 83-Jährigen waren 40 Prozent übergewichtig.
Schüler im Osten dicker
Auffallend ist auch ein Ost-West-Gefälle in allen Altersgruppen: So waren im Osten des Landes zehn Prozent der Schulkinder fettleibig, im Westen nur vier Prozent.
Zu viel Fett und Salz
In allen Altersgruppen wird nach wie vor zu viel Fett und Natrium - sprich Salz - aufgenommen. Bei Kindern ist die konsumierte Fettmenge noch akzeptabel, bei allen anderen zu hoch.
Der Verzehr des "falschen" Fettes, nämlich gesättigter Fettsäuren, sei zwar generell zurückgegangen, der Konsum aber nach wie vor zu hoch, so der Bericht. Die Versorgung mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist laut Bericht ausreichend.
Sucht nach Süßem
Kohlenhydrate liefern in keiner Altersgruppe die empfohlenen 55 Prozent der Energie: Hier ernähren sich die bis 15-Jährigen noch am besten - allerdings stammt auch in dieser Gruppe ein zu hoher Anteil aus Zucker. Zu niedrig ist auch die Zufuhr von Ballaststoffen.
Lieblingsgetränk Wasser
Dafür trinken die Österreicher mehr als die empfohlene Menge - und zwar am liebsten Wasser. Die Alkoholzufuhr liegt durchschnittlich im tolerierbaren Rahmen.
Handlungsbedarf bei Vitaminen
Eine Verschlechterung gibt es bei einigen Mikronährstoffen, also Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Dringenden Handlungsbedarf gebe es etwa bei Folsäure, Kalzium und Vitamin D, so Ibrahim Elmadfa von der Universität Wien. Verbessert hat sich in allen Altersgruppen die Jodzufuhr.
Minister kündigt Aktionsplan an
Aufgrund der Resultate wollte Stöger noch vor dem Sommer einen nationalen Aktionsplan "auf Schiene bringen", damit "die gesündere Wahl die leichtere" wird. Es gehe darum, einen gesünderen Ernährungsstil in den Alltag einzubauen, so Stöger.
Links: