Coco Chanels märchenhaftes Leben

Coco Chanel revolutionierte die Mode und prägte das Bild der modernen Frau.
"Manchmal verlaufe auch ich mich", hat Coco Chanel einmal zugegeben. "Zum Beispiel im Labyrinth meiner eigenen Legende." Die Erschaffung der eigenen Person ist vielleicht die größte Leistung der weltberühmten, 1971 im Alter von 88 Jahren verstorbenen Couturiere.

Gabrielle "Coco" Chanel revolutionierte nicht nur die Mode, sie prägte entscheidend das bis heute gültige Bild einer modernen Frau. Und das gelang ihr vor allem, weil sie sich selbst zu deren Vorbild stilisierte.

Zeitlose Eleganz bis heute
Was die Grande Mademoiselle in den 20ern und 30ern schuf, ist aus dem Modebild der Frau nicht mehr wegzudenken: das legendäre Tweed-Kostüm, das Jersey-Kleid, das "kleine Schwarze", das auch heute noch in so gut wie keinem Damenkleiderschrank fehlt, der goldgeknöpfte Blazer und die gesteppte Schultertasche. Der Chanel-Look, schlicht und bequem, war geboren.

Kindheit im Waisenhaus
1883 in Saumur, einer Kleinstadt an der Loire, geboren, erlebte Gabrielle Bonheur Chanel eine freudlose Jugend. Ihre Mutter, eine Näherin, starb, als sie zwölf war, ihr Vater, ein Hausierer, überließ sie einem Waisenhaus.

Als junges Mädchen trat Chanel, die von einer Karriere als Operettenstar träumte, mit frivolen Liedern wie "Wer hat Coco im Trocadero gesehen" in Tanzcafes auf - was ihr schließlich den Spitznamen "Coco" einbrachte.

Karrierestart mit Hüten
1909 ging Chanel als Modistin nach Paris. Mit einem Hutatelier, einer Boutique im mondänen Seebad Deauville und ihrem bis heute berühmten Salon in der Pariser Rue Cambon feierte sie auf Anhieb große Erfolge.

Die Damen der besseren Gesellschaft rissen sich um die puren, schlichten und bequemen Kreationen des Mädchens vom Lande, das aus eigenem Nonkonformismus heraus alle Kleidergewohnheiten auf den Kopf stellte.

Weg mit dem Korsett
Dank Chanel flog das Korsett aus dem weiblichen Moderepertoire, stattdessen wurden weiche Jersey-Stoffe und Damenhosen salonfähig, galten Sportlichkeit und gebräunte Haut plötzlich als weiblich. Sie etablierte den Kurzhaarschnitt und erfand das unkomplizierte "kleine Schwarze".

Namhafte Künstler gingen im Haus Chanel ein und aus: Jean Cocteau, Pablo Picasso, Igor Strawinsky und Salvador Dali. Nebenbei entwarf die Designerin Theater- und Ballettkostüme, und sie schuf ihr erstes Parfum, "Chanel Nr. 5". Der erfolgreiche Duft hält bis heute einen Spitzenplatz auf dem Parfümeriemarkt.

"Kopiert werden heißt Erfolg haben"
Auf die Zeit der großen Erfolge folgten allerdings die Weltwirtschaftskrise und der Zweite Weltkrieg. Im September 1939 schloss Chanel ihr Modehaus in Paris und zog sich in die Schweiz zurück.

70-jährig entschloss sie sich 1954, einen neuen Anfang zu wagen, und schaffte es, Starcouturiers wie Christian Dior den Rang abzulaufen. Ihr Stil ging erneut um die Welt. "Kopiert zu werden heißt, Erfolg zu haben", lautete ihr Credo.

Seit Coco Chanels Tod im Jahr 1971 gehört das Unternehmen Chanel der Schweizer Familie Wertheimer. Es ist auch heute noch eines der größten und wichtigsten Modeimperien.

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