"Damit kehrt Prag auf die geistliche Landkarte der jüdischen Welt zurück", sagte der frühere Präsident der Prager Jüdischen Gemeinde, Tomas Jelinek, während einer Feierstunde.
Wenig Interesse am Beruf des Rabbiners
"Die letzte Jeschiwa (jüdische Hochschule) in Böhmen wurde im Jahr 1881 geschlossen. Seit damals studierten die Rabbiner im Ausland", sagte Jelinek. Er beklagte, dass die Juden in Tschechien kein großes Interesse am Beruf des Rabbiners hätten und lieber Anwälte, Ärzte und Journalisten würden.
Die meisten Interessenten für jüdische Studien in Prag seien Konvertiten, die im Ausland studiert hätten. Derzeit gebe es in ganz Tschechien vier bis fünf Rabbiner.
Fokus auf Lehren Rabbi Löws
Die jungen Rabbiner mussten sechs Jahre lang jüdisches Recht, Philosophie und den Talmud studieren, ehe sie ins Maharal-Institut eintreten konnten. Dort werden vor allem die Schriften des angesehenen jüdischen Gelehrten Rabbi Yehuda ben Bezalel Levai, besser bekannt als Rabbi Löw (1520 - 1609), gelehrt.
Der Gründer des Prager Instituts, Manis Barash, berichtete, dass die neuen Rabbiner im vergangenen Jahr täglich drei Stunden lang die Lehren von Rabbi Löw studiert hätten und nun dessen Ansichten auf der ganzen Welt verbreiten wollen. Im Herbst sollen zehn neue Studenten die Ausbildung auf dem Maharal-Institut beginnen.
Link: