Für diesen Zweck wurde in den Labors des in Atlanta (US-Bundesstaat Georgia) ansässigen Softdrink-Giganten ein auf den Namen Vio getauftes Getränk entwickelt, das zu Testzwecken bereits in ausgewählten US-Städten zum Verkauf angeboten wird.
Mit Vio will Coca-Cola auch dem zunehmenden Gesundheitstrend Rechnung tragen, weswegen das Getränk in New York, Los Angeles und San Francisco unter anderem auch in Naturkostläden zu haben ist.
Milch, Sprudel, Geschmack und Zucker
Coca-Cola verweist laut der britischen "Times" auf den "einzigartigen, milden", aber keineswegs künstlichen Geschmack. Zudem enthalte Vio weder Konservierungs- noch künstliche Süßungsmittel.
Vom US-Sender ABC wurde dennoch infrage gestellt, dass das neue Getränk tatsächlich als Gesundheitsdrink durchgeht. ABC verweist darauf, dass Vio neben entrahmter Milch, Kohlensäure, Wasser und Fruchtaromen eben auch 26 Gramm Zucker pro Flasche und somit ähnlich viel wie andere Nicht-Diätprodukte von Coca-Cola enthalte.
"Erinnert an Lassi"
Von "überwältigender" Süße ist auch in der "Times" die Rede, wobei der in der Zeitung zitierte Testtrinker dem Pfirsich-Mango-Vio immerhin zugesteht, ansatzweise an das indische Joghurtgetränk Lassi zu erinnern.
Als weitere Geschmacksrichtungen werden Very Berry, Citrus und Tropical Colada angeboten, wobei auch hier die Skepsis etwa in den Forumsbeiträgen der auf Bewertungen von nichtalkoholischen Getränken spezialisierten Website BevNet noch überwiegt.
Auf US-Geschmack zugeschnitten
Für Coca-Cola selbst könnte Vio allerdings nur der Anfang einer ganzen Palette von Getränken auf Milchbasis sein, die laut "Times" derzeit im Konzern unter dem Namen "Project Life" entwickelt werden.
Von einem Marktstart außerhalb der USA ist derzeit allerdings noch keine Rede - vielmehr sei die Sprudelmilch auf den Geschmack der amerikanischen Konsumenten zugeschnitten.
Bei entsprechendem Erfolg in den USA ist laut Medienberichten allerdings sehr wohl von einer globalen Einführung auszugehen, zudem erfreuen sich Getränke auf Milchbasis bereits auf asiatischen Märkten wie Hongkong und Japan großer Beliebtheit.
Namensgleichheit in Deutschland
Carla Ogeia Lewis vom Marktforscher Mintel zeigte sich allerdings skeptisch, ob Vio etwa in Großbritannien Erfolg haben könnte. Zudem verwies die Tageszeitung "Mirror" auf den Flop des Tango Strange Soda. Das auf Milch basierende Getränk wurde vom Coca-Cola-Rivalen Britvic trotz einer millionenschweren Marketingkampagne wieder vom Markt genommen.
Ein spezielles Problem wird zudem auf dem deutschen Markt geortet, wo Coca-Cola erst vor wenigen Jahren ein stilles Mineralwasser mit dem Namen Vio auf den Markt brachte.
Bittere Erfahrung mit New Coke
Auf der anderen Seite wird darauf verwiesen, dass Coca-Cola in der Vergangenheit bereits weit mehr riskiert habe als nun mit dem geplanten Vio-Launch. Erinnert wird dabei etwa an das Jahr 1985, in dem das damals bereits 99 Jahre alte Cola-Grundrezept geändert wurde.
Massive Verbraucherproteste sorgten dafür, dass aus New Coke bald darauf wieder Classic Coke und schließlich auf das ursprüngliche Rezept zurückgegriffen wurde.
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