"Niemand würde mich fälschen, wenn ich ein mittelmäßiger Maler wäre", sagte er einmal stolz. "Ich habe keine Zeit, mich mit der Frage der Fälschungen zu befassen. Ich bin Maler und nicht Detektiv."
"Ikone der Massenkultur"
"Dali wusste sich selbst besser zu verkaufen als sein Werk. Er war eine Ikone der Massenkultur", schreibt der Biograf Javier Perez Andujar über den Künstler und seinen Geschäftssinn. Dali machten Fälschungen nicht nur nichts aus, er leistete ihnen zuweilen sogar Vorschub.
Eine der schillerndsten Figuren in diesem Zusammenhang war der Abenteurer und angebliche Ex-Geheimagent John Peter Moore, einst die rechte Hand Dalis.
Moore unter Verdacht
Ende der 90er, zehn Jahre nach dem Tod Dalis, warf die Polizei Moore vor, im Zentrum eines Fälschungsskandals zu stehen und falsche Dali-Lithographien in Umlauf gebracht zu haben. Moore wurde vorübergehend festgenommen. Die Ermittler stellten Tausende vermutlich gefälschte Lithographien und Gemälde sicher, die den Namen Dalis trugen.
Zu einer Verurteilung Moores kam es aber nicht mehr. Das Verfahren gegen den Briten wurde wegen Demenz des Angeklagten eingestellt. Er starb 2005.
350.000 leere Blätter signiert?
Moore hatte Dali einst auf die Idee gebracht, für 40 Dollar pro Stück weiße Bögen zu signieren, die dann mit Lithographien bedruckt werden sollten. Endlose Kontroversen um gefälschte Grafiken und billige Offset-Drucke waren die Folge.
In den 80er Jahren zirkulierten Berichte, Dali habe 350.000 solcher Blankobögen signiert. Der Maler selbst hatte bestätigt, gelegentlich leere Blätter unterzeichnet zu haben, die Zahl aber als "völlig übertrieben" bestritten. Bis heute wurden 40.000 gefälschte Druckgrafiken sichergestellt.
Niedrige Echtheitsquote
Zu Dalis 100. Geburtstag vor fünf Jahren veröffentlichte die Salvador-Dali-Stiftung eine Statistik: Von 255 damals der Stiftung zur Begutachtung vorgelegten Werken hatten sich nur 19 tatsächlich als echt erwiesen.
Links:
- Salvador-Dali-Stiftung
- Dali-Biografie (Wikipedia)