Bei einer Gerichtsanhörung am 3. August soll über das weitere Schicksal der Kinder beraten werden. In ihrem Antrag machte die Großmutter geltend, dass die Kinder "keine Beziehung mit ihrer biologischen Mutter" hätten. Dagegen hätten die Kinder eine "langbewährte Beziehung" mit ihrer Großmutter und seien bei ihr gut aufgehoben. Dem Antrag zufolge ist "derzeit nicht bekannt", ob die leibliche Mutter der beiden älteren Kinder, Debbie Rowe, dieser Regelung zustimmen wird.
"Haben die Vollmacht"
Bereits zuvor hatten Katherine und ihr Mann Joe Anspruch auf die Kinder ihres Sohnes und die Verwaltung seines Erbes erhoben.
"Michaels Kinder sind unsere erste Priorität", ließ Joe erklären. "Wir haben die persönliche und rechtliche Handlungsvollmacht, und nur Katherine und ich haben die Vollmacht über unseren Sohn und seine Kinder."
Ein Anwalt der Familie ließ ausrichten, man werde auch vor einem Rechtsstreit nicht zurückschrecken, sollte Rowe das Sorgerecht beantragen.
Rowe äußerte sich noch nicht
Juristen räumen der Krankenschwester, die von 1996 bis 1999 mit dem Musiker verheiratet war, gute Chancen ein. Sie selbst äußerte sich noch nicht dazu. Ihr Anwalt war nicht erreichbar. Rowe habe nur wenig Kontakt zu ihren Kindern, Prince Michael I und Paris Michael, gehabt, sagte der Vertraute der Jackson-Familie, Stacy Brown, zu Reuters.
Der Name der Leihmutter, die das jüngste - Blanket genannte - Kind zur Welt gebracht hatte, ist nicht bekannt. "Michael hätte sich gewünscht, dass die Kinder zu ihr kommen. Sie liebt sie sehr", sagte der Anwalt der Jackson-Familie, Londell McMillan.
Vater hat schon Vermarktungspläne
Auch um das Vermögen dürfte es ein größeres Gerangel geben. Zwar hinterließ Jackson schätzungsweise rund 400 Millionen Dollar Schulden, seine hochkarätigen Musikrechte dürften aber um einiges mehr wert sein.
Insbesondere der Vater Jacksons verärgerte die Fans mit ersten Vermarktungsplänen. Der 79-jährige Familienpatriarch hatte zuletzt kaum noch Kontakt mit seinem Sohn. Dass er bei dem CNN-Interview bereits die nächsten Schritte zur Vermarktung seines toten Sohnes ankündigte und gleich noch dazu den passenden Geschäftspartner dafür präsentierte, sorgte für empörte Reaktionen.
Konzerte zum "Abschied"?
Laut "Los Angeles Times" hat die Familie mehrere Angebote, den Abschied mit einer Serie von großen Konzerten zu begehen. Die Zeitschrift "The Hollywood Reporter" berichtete, die Familie sei "gespalten und durcheinander". Auch Jacksons Brüder sollen überlegen, wie sie möglichst viel aus "Jackos" Erbe machen könnten.
Nur knapp über 50 Kilo?
Die Leiche des Popstars soll nach einem Bericht der britischen Zeitung "The Sun" zahlreiche Narben und Verletzungen aufweisen. Der Sänger hatte bei seinem Tod dem Bericht zufolge nur teils aufgelöste Tabletten im Magen und wog bei einer Größe von 1,77 Metern knapp 51 Kilo. Das Boulevardblatt berief sich in seinem Bericht am Montag auf Ergebnisse der Obduktion, schrieb allerdings nicht, wie es an die Informationen gelangte.
Tmz.com behauptete unterdessen, dass der Bericht der "Sun" "erfunden" und falsch sei. Der Internet-Dienst berief sich auf eine Mitteilung der Gerichtsmedizin im Bezirk Los Angeles. Die Behörde habe diese Informationen nicht herausgegeben, hieß es. Sie seien nicht akkurat. "Einiges darin ist komplett falsch."
Kahlköpfig mit Perücke
Laut "Sun" trug der 50-jährige Sänger an seinem Todestag am Donnerstag eine Perücke, unter der er stellenweise kahlköpfig war. Eine vernarbte Stelle über Jacksons linkem Ohr sei total kahl gewesen. Grund dafür war laut "Sun" ein Unfall aus dem Jahr 1984, als Jacksons Haar bei Werbeaufnahmen Feuer fing.
Zudem wies die Leiche des ehemaligen "King of Pop" dem Bericht zufolge Verletzungen von den erfolglosen Wiederbelebungsversuchen auf. So seien mehrere Rippen gebrochen gewesen. Außerdem gebe es in der Herzregion vier Einstichstellen von Spritzen. Laut "Sun" sollte das Herz des Sängers mit Adrenalin wieder zum Schlagen gebracht werden. Drei der Spritzen sollen auch die Herzwand durchstochen haben.
OPs hinterließen Spuren
Das Gesicht des Sängers habe Narben chirurgischer Eingriffe aufgewiesen. Eine Seite seiner Nase sei teilweise eingefallen gewesen. Ferner seien an der Leiche des Sängers Einstiche an Hüfte, Schenkeln und Schulter gefunden worden, die angeblich von Schmerzmittelinjektionen stammen.
Ferner hätten die Gerichtsmediziner zahlreiche Narben von mindestens 13 kosmetischen Operationen festgestellt. Wie das Boulevardblatt weiter berichtete, hatte Jackson Verletzungen an den Knien und Schienbeinen. Schnittwunden am Rücken sollen von einem Sturz herrühren.
Arzt: Keine Schmerzmittel verabreicht
Der Leibarzt Jacksons dementierte indes Berichte über eine mögliche Mitverantwortung am Tod des "King of Pop". Conrad Murray habe Jackson kurz vor dessen Tod keine schweren Schmerzmittel verabreicht, zitierte die "Los Angeles Times" seinen Anwalt.
Murray habe Jackson bewusstlos in seinem Haus vorgefunden, sagte Anwalt Edward Chernoff der "Los Angeles Times". "Der Puls in seiner Oberschenkelarterie war schwach. Murray begann mit der Herz-Lungen-Reanimation."
Berichte, dass er Jackson kurz vor dem Tod Schmerzmittel gegeben habe, seien "absolut falsch": "Es gab kein Demerol. Kein OxyContin." Murray selbst habe Jacksons Familie die Autopsie des Leichnams vorgeschlagen, weil ihm der Tod unerklärlich sei. Laut "Los Angeles Times" geht die Polizei nicht davon aus, dass dem Arzt irgendetwas vorzuwerfen sei.
Links:
- Michael Jackson (Sony Music)
- Michael Jackson (Wikipedia)
- Los Angeles Times
- The Sun