Katastrophenalarm im Burgenland

Aufatmen in den meisten Gebieten.
Auch in der Nacht hat sich die Hochwassersituation in Österreich weiter entspannt. Die Pegel der Flüsse fielen, nun beginnt das große Aufräumen. Vom Bundesheer wurden dafür 650 Mann zur Verfügung gestellt. Noch einmal zugespitzt hat sich in der Nacht allerdings die Situation im Burgenland.

"Gigantische Schäden"
In Güssing stand das Wasser bis zu eineinhalb Meter auf den Straßen. In der Nacht wurde Katastrophenalarm ausgelöst, nachdem die Strem und der Zickenbach ab Mitternacht über die Ufer getreten waren und ganze Stadtteile überfluteten wurden. Derzeit fallen die Pegel wieder, Entwarnung gibt es aber noch nicht.

Das Hochwasser brachte den größten Einsatz in der Geschichte des Burgenländischen Landesfeuerwehrverbandes. Das Ausmaß der Schäden sei "gigantisch", hieß es nach ersten Schätzungen sowohl im Nord- als auch im Südburgenland.

Kritik an Versäumnissen
Seitens der Bevölkerung wurde Kritik an Versäumnissen der Politik beim Hochwasserschutz laut. In der betroffenen Gemeinde Strem etwa warten die Menschen seit Jahren auf einen Hochwasserschutz: Die Pläne dafür gibt es schon lange, nur die Umsetzung klappte nicht.

Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) versprach Hilfe in Form eines zinsenlosen Kredits über 10.000 Euro zur Überbrückung der schlimmsten Schäden.

Aufräumarbeiten schon voll im Gang
In Niederösterreich sanken die Pegelstände der Donau und der Zubringerflüsse in der Nacht auf Freitag weiter. Wenn es die örtliche Situation zuließ, dann arbeiteten die Hilfsmannschaften auch in der Nacht weiter. In der Früh begannen dann die Aufräumarbeiten im großen Stil.

In Oberösterreich herrscht nach dem Dauerregen der vergangenen Tage bei den Einsatzkräften und bei vielen vom Hochwasser Betroffenen Erleichterung. Auch hier wurde begonnen, die Schäden zu beseitigen.

Ähnlich sieht es in der Steiermark aus: Auch hier war die Feuerwehr vor allem im Südosten des Bundelandes nach wie vor im Großeinsatz, um Keller auszupumpen und aufzuräumen.

Donauinselfest findet statt
Gute Nachrichten gab es aus Wien, dank des sinkenden Pegels der Donau soll das Donauinselfest ab Freitag regulär stattfinden. Es könnte jedoch zu vereinzelten Ausfällen beim Programm und einem verspäteten Beginn am Freitagabend kommen.

Im Wiener Museum Albertina wurden nach einem Wasserschaden die ersten Kunstwerke in Sicherheit gebracht. Obwohl deren Schutzverpackungen teilweise komplett durchnässt waren, sollen die Kunstwerke nicht beschädigt worden sein.

Rekordverdächtige Niederschlagsmengen
Wie stark der Niederschlag in den vergangenen Tagen war, unterstrich ZAMG-Meteorologe Gerhard Hohenwarter: Innerhalb von 72 Stunden habe es eineinhalb bis dreimal so viel geregnet wie sonst im ganzen Juni, sagte er. "Dort, wo es extrem geschüttet hat, sind Mengen gefallen, die es normal in zwei Monaten gibt."

Für Freitag erwarten die Meteorologen wieder verbreitet Regenschauer und Gewitter, einzelne können durchaus wieder heftig ausfallen. Kleinräumige Überflutungen und Murenabgänge sind daher weiterhin möglich.

Aktuelle Pegelstände
Der aktuelle Pegelstand der hochwasserführenden Flüsse ist im ORF-Teletext auf Seite 618 abrufbar und online in teletext.ORF.at zu sehen.

Hochwasserhilfe vom "Team Österreich"
Das Ö3-Hörerservice bietet unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 600 600 Hilfe durch das "Team Österreich" für die Hochwasseropfer an - mehr dazu in oe3.ORF.at.

Spendenkonten
"Licht ins Dunkel"-Soforthilfe: PSK, BLZ 60.000, Kto.-Nr. 237.6000; Spendenhotline 0800 241209; Licht ins Dunkel

Rotes Kreuz: PSK, BLZ 60.000, Kto.-Nr. 2.345.000; Kennwort: Hochwasser; Rotes Kreuz

Katastrophenhilfe Österreichischer
Frauen (KÖF): PSK, BLZ 60.000, Kto.-Nr. 2.400.000; Kennwort: Hochwasser; KÖF

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