Auskunft über Krankendaten

Datenschützer prüfen unerlaubtes Sammeln von Krankendaten.
Im April dieses Jahres ist die deutsche Drogeriekette Müller in die negativen Schlagzeilen geraten. Ähnlich wie bei Daimler und Lidl ermittelten die baden-württembergischen Datenschützer nun auch in der Affäre um das Sammeln von Krankendaten bei der Ulmer Drogeriekette.

Laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" müssen die Beschäftigten dem Unternehmen regelmäßig Auskunft über ihren Gesundheitszustand geben. Der Gewerkschaft ver.di liegen nach eigenen Angaben ähnliche Hinweise vor.

Bisher keine rechtlichen Schritte
Die Gewerkschaft hat in der Affäre um gesammelte Krankendaten bei Müller bisher keine rechtlichen Schritte gesetzt. Sie forderte das Unternehmen jedoch auf, künftig seine Mitarbeiter nicht mehr bei einem "Krankenrückkehrgespräch" nach den Gründen der Erkrankung zu fragen.

Auch die Frage, ob die Genesung vollständig abgeschlossen sei, müsse gestrichen werden, verlangte ver.di-Gewerkschafter Rainer Dacke: "Das ist eine Frage, die da nicht hingehört."

Lidl-Chef musste gehen
Anfang April war bekanntgeworden, dass der Diskonter Lidl mit Sitz in Neckarsulm in großem Umfang geheime Krankenakten geführt hatte. Der Deutschland-Chef von Lidl musste deshalb gehen.

Allerdings sei diese Anordnung nicht aus der Zentrale gekommen, sagte Walter Krämer, Referent in der Aufsichtsbehörde für Datenschutz im deutschen Innenministerium.

Links: