Abu Ghoraib wurde zum Symbol amerikanischer Menschenrechtsverstöße, nachdem 2004 Fotos in der Öffentlichkeit aufgetaucht waren, die zeigten, wie irakische Häftlinge von US-Soldaten sexuell gedemütigt und misshandelt wurden.
17 US-Soldaten suspendiert
Nach einem Umbau hatte das US-Militär die Haftanstalt im August 2003 in Betrieb genommen. Im Jänner 2004 meldete ein Militärpolizist seinem Vorgesetzten erstmals Misshandlungen an Gefangenen. Einen Tag später soll auch der damalige Verteidigungsminister Donald Rumsfeld informiert worden sein.
Auf den Bildern, die über den amerikanischen Fernsehsender CBS an die Öffentlichkeit gelangten, waren nackte Gefangene zu sehen, die zu einer Pyramide aufgetürmt oder wie Hunde an der Leine geführt wurden.
Kurz nach Bekanntwerden des Folterskandals suspendierte das Pentagon 17 Soldaten, sieben weitere wurden angeklagt. Traurige Berühmtheit erlangten vor allem der Stabsgefreite Charles Graner und die Soldatin Lynndie England - beide argumentierten, Vorgesetzte hätten die Misshandlungen initiiert oder geduldet.
Kein Offizier verurteilt
Von den elf verurteilten Soldaten erhielt Graner mit zehn Jahren die höchste Strafe. Der einzige Offizier, der wegen des Folterskandals vor ein Militärgericht gestellt worden war, kam mit einer Rüge davon.
Link:
- Abu Ghoraib (Wikipedia)